Fritz Steppat (geb. am 24. Juni 1923 in Chemnitz, gest. am 7. August 2006 in Berlin) gehört zu den Wegbereiter*innen einer gegenwartsbezogenen, interdisziplinären und praxisorientierten Orientforschung in der Bundesrepublik Deutschland.
Nach Schriftsetzerlehre und Arabischstudium in Berlin (1940–1941) dienstverpflichtet, arbeitete er nach dem II. Weltkrieg zunächst als freier Journalist (u.a. für das Europa-Archiv), dann als Auslandsredakteur der Münchner Neuen Zeitung (1948–1949) und des Münchner Merkur (1949–1951). 1952 begann er ein Promotionsstudium an der Freien Universität Berlin, das er 1954 mit einer Dissertation über "Nationalismus und Islam bei Mustafa Kamil" abschloss. Von 1955 bis 1959 baute er als Gründungsdirektor das Kairoer Goethe-Institut auf. 1959–1963 war er Wissenschaftlicher Assistent am Religionswissenschaftlichen Institut der Freien Universität, um dann, von 1963 bis 1968, die Leitung des Orient-Instituts Beirut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft zu übernehmen. Als Ordinarius für Islamwissenschaft an der Freien Universität (1969–1988) war er maßgeblich daran beteiligt, dass 1980 mit Mitteln der Stiftung Volkswagenwerk die Voraussetzungen für die Errichtung eines interdisziplinären Schwerpunkts Moderner Vorderer Orient an der Freien Universität geschaffen werden konnten. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands übernahm er von 1992 bis 1993, inzwischen emeritiert, die kommissarische Leitung des damaligen Forschungsschwerpunkts Moderner Orient, des heutigen Leibniz-Zentrums Moderner Orient.
Ein Querschnitt durch Steppats breitgestreutes, mehr als fünfzig Jahre überspannendes wissenschaftliches Werk erschien 2001 unter dem Titel 'Islam als Partner: Aufsätze 1944–1996'.