Jahresbericht 2022
Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev
Benutzung
Trotz anhaltenden Covid-19-Pandemie konnte der Betrieb der Bibliothek weitgehend normalisiert werden. MitarbeiterInnen des ZMO konnten ohne Voranmeldung, eine begrenzte Anzahl externer NutzerInnen mit Voranmeldung (bei 3 G Regel) die Bibliothek zum Sichten und Scannen von Materialien nutzen. Innerhalb der Bibliotheksräume bestand Maskenpflicht.
Bestand
Die Sonderdrucke von Prof. Werner Ende sowie zwei nachträglich gelieferte Teile seiner Büchersammlung wurden eingearbeitet. Eine weitere Lieferung von 30 Regalmetern Bücher sowie eine zusätzliche Kiste Sonderdrucke wurden für die Bearbeitung im Jahre 2023 vorbereitet. In Anbetracht der dortigen Raumnot können diese Teile der Sammlung Werner Ende nicht geschlossen im Magazin stehen. Daher wurde im Mikrofilm-Leseraum eine passende Regalwand von 30 Regalmetern für diesen Neuzugang freigeräumt. Die Katalogisierung der ZMO-Mitarbeiterpublikationen wurde auf den neuesten Stand gebracht, wobei die Titel z.T. in digitaler Form über die Katalogisate open access zugänglich sind. Das Langzeitprojekt der Einarbeitung der Büchersammlung von Prof. Jakob Rösel zu Südasien konnte abgeschlossen werden. Eine Sammlung von ca. 4 Regalmetern u.a. grauer Literatur, Quellen auf Arabisch und Swahili zu islamischen Stiftungen in Afrika, vermachte Dr. Ahmad Chanfi der ZMO-Bibliothek. Das Material wurde bereits zum größten Teil im Verbundkatalog verzeichnet und in den Bibliotheksbestand eingearbeitet. Von einem libanesischen Buchhändler in Berlin kaufte die Bibliothek 69 Bände klassische arabische Nachschlagewerke sowie islamkundliche Primärquellen, welche umgehend katalogisiert wurden. Für die ZMO-Bibliothek wurde das Datenbankinfosystem DBIS eingerichtet, 26177 relevante Datenbanken individuell ausgewählt und über das System zugänglich gemacht. Durch das Leibniz-Konsortium Taylor & Francis wurde für das Jahr 2022 ein kostenfreier Zugang über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek für 350 relevante neue Zeitschriftentitel eingerichtet. Nach einer entsprechenden Ausschreibung wurde die Buchbinderei Köster in Berlin mit Reparatur- und Buchbindearbeiten für 253 Bände Zeitschriften und Monographien beauftragt. Die Frage, ob 24 Printzeitschriften in Zukunft nur noch online bezogen werden sollen, um Personalmittel, Magazinfläche und Kosten zu sparen, wird im folgenden Jahr noch einmal diskutiert werden. Auf der Suche nach kreativen Ideen zur Lösung des Raumproblems entstand der Vorschlag eines Freihandmagazins für neu erworbene Bücher mit Aufstellung nach Dewey-Systematik auf dem Dachboden und provisorischer Verlagerung der dort bislang untergebrachten Archivalien und Tageszeitungen in den alten Lesesaal, wo sie dann praktischerweise direkt am Arbeitsplatz des Archivbeauftragten für die weitere Bearbeitung bereit stehen würden.
Sondersammlung
Anstelle des bisherigen elektronischen Findbuches wurde für die Forschungsmaterialien der Sondersammlung der Bibliothek ein zeitgemäßes Repositorium mit der Software MyCoRe beim Gemeinsamen Bibliotheksverbund in Göttingen eingerichtet. Wie bisher sind die Metadaten dieses Kataloges zu einem Teil mit den Digitalisaten der Archivalien verknüpft, wobei der Zugang ebenfalls wie bislang bei dem elektronischen Findbuch über eine Nutzerrechteverwaltung mit Passwort geschützt ist. Zusätzlich wurden die Katalogdaten der wichtigsten Bestände auch über die Deutsche Digitale Bibliothek und Archivportal D zugänglich gemacht, allerdings ohne die Verknüpfung zu den Digitalisaten. Weitere Funktionen des neuen Repositoriums für die Verwaltung und Präsentation der Publikationen des ZMO, die Veröffentlichungen der einzelnen MitarbeiterInnen sowie das Forschungsdatenmanagement konnten eingerichtet werden. Hinsichtlich der Darstellung auf der Website und der Personalstruktur wurde eine übersichtlichere Aufteilung und deutlichere Unterscheidung zwischen traditionellem über den Verbundkatalog erschlossenem Medienbestand der Bibliothek sowie dem über das Repositorium erschlossenen Archivbestand der Sondersammlung eingeführt. Weitere Überlegungen für diese Jahr sind, sensible Materialien wie die Dias von Steppat, sowie Fotos und Filme von Kreiser und Swarowsky in dem mit einer Klimaanlage gekühlten alten Serverraum im ersten Stock umzulagern. Bei Landes- und Bundesarchiv soll ein formaler Antrag für ein Depositum bereits gescannter Archivmaterialien gestellt werden.
Austausch und Kooperation
Ein Büchertisch mit den Mitarbeiterpublikationen (soweit es sich um Monographien handelt) der letzten vier Jahre wurde für die Evaluation am 30. Juni aufgebaut. Für den Tag der offenen Tür am 16. September wurde ein Bücherflohmarkt u.a. mit Literatur aus der DDR zu Afrika organisiert. Der Erlös aus dem Verkauf (150 Euro) kam wie üblich der Medizinischen Hilfe für Vietnam e.V. in Zehlendorf zugute.
Zahlen
Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2022 insgesamt 1222 Medieneinheiten erworben. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 41.304 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 85.000 Medieneinheiten. Zusammen mit den 60 laufenden Zeitschriften beträgt die Anzahl der Zeitschriftentitel des Neubestandes insgesamt 303 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller kostenpflichtiger elektronischer Zeitschriften beträgt 15.575. Über MitarbeiterInnen und Affiliierte des Institutes hinaus gab es von externen Personen 27 registrierte Lesesaal-Nutzungen und 59 Anträge von externen Personen für die spezielle Nutzung der Sondersammlung Forschungsakten.