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Ismailbekova, Aksana

Eine weitere »gestohlene« Revolution? – Macht und Informalität in Kirgistan

Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) gGmbH, Berlin, 2022

Zentralasien-Analysen, 153, 29.7.2022

p. 2-6

DOI: 10.31205/ZA.153.01
Abstract

Der Regierungssturz von 2020 in Kirgistan reiht sich ein in eine Reihe von Revolutionen im Land, welche keine tatsächlichen politischen Veränderungen bewirkt haben. Warum sind sich scheinbar alle Kommentator:innen einig, dass die Revolution »den Frauen und jungen Menschen gestohlen wurde«? Und welche Folgen hat es, wenn junge Menschen den Glauben daran verlieren, dass sich an den Machtverhältnissen in ihrem Land etwas ändern lässt? Es wird argumentiert, dass es progressive Bewegungen in Kirgistan nach den jeweiligen Revolutionen bisher nicht vermocht haben, sich eine von den etablierten Eliten unabhängige Machtbasis aufzubauen. Etablierte Eliten wiederum konsolidieren ihre eigene Machtbasis, in dem sie Teile von progressiven Bewegungen in den informellen Regierungskomplex einbinden. Hierdurch werden diese in korrupte staatliche Strukturen integriert, deren Überwindung das ursprüngliche Ziel vorangegangener Revolutionen war.