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Normalität und Krise: Die Erinnerung an den Alltag in Syrien als Chance für den Neuanfang in Deutschland

Normalität und Krise: Die Erinnerung an den Alltag in Syrien als Chance für den Neuanfang in Deutschland ist ein am ZMO angesiedeltes Verbundprojekt mit Partnern der Berliner und Brandenburger Zivilgesellschaft. Das Projekt ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert (Februar 2018 - Januar 2021).

Das Projekt  untersucht Vorstellungen von gesellschaftlicher „Krise“ und ihrem begrifflichen Gegenstück, „Normalität“, aus der Sicht syrischer Geflüchteter in Deutschland. Deren Erfahrungen in ihrem Heimatland sind prägend für ihre Erwartungen an ein Leben in Deutschland und somit grundlegend für Integrationsprozesse. Welche erfahrungsbasierten Vorstellungen von gesellschaftlicher „Normalität“ haben diese Menschen? Und welche Handlungsstrategien ergeben sich hieraus für die Arbeit mit Geflüchteten?

Durch eine umfangreiche Erhebung und Archivierung lebensgeschichtlicher Erzählungen werden Erinnerungen an den Alltag in Syrien bis 2011/2012 erfasst und dokumentiert. Die Schwerpunkte der Forschung liegen dabei auf dem Zusammenleben ethnisch und konfessionell unterschiedlicher Gruppen und auf Erfahrungen mit staatlicher Autorität.

In Kooperation mit der Berliner und der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, dem Berliner Forum der Religionen und anderen Praxispartnern werden in einer Reihe von Workshops die Herausforderungen des Ankommens in der deutschen Gesellschaft vor dem Erfahrungshintergrund der Geflüchteten diskutiert und im Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen Strategien zur besseren Integration erarbeitet. Die Erkenntnisse werden anschließend durch Weiterbildungen an Akteure aus der Praxis vermittelt.

Leitung

Projektausstellung: Anfänge & Erinnerungen – Verbindungen und Begegnungen zwischen Syrien und Deutschland

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Aus den Ergebnissen der Forschung ist eine virtuelle Ausstellung und ein kurzer Animationsfilm entstanden, der auf unterhaltsame und spannende Art und Weise in das Thema einführen und vor allem einen Anstoß zum Erfahrungsaustausch und Gespräch bieten soll.

In der Ausstellung wird vor allem thematisiert, wie Geflüchtete aus Syrien auf frühere Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten aus Syrien zurückgreifen und vor diesem Hintergrund das "Ankommen" in Deutschland beurteilen und einordnen. Gleichzeitig fühlen sich viele nach wie vor mit den Ereignissen in Syrien eng verbunden, machen sich Sorgen um zurückgelassene Verwandte und Freund*innen oder beobachten die politische, wirtschaftliche und militärische Entwicklung in ihren Heimatorten. In der deutschen Öffentlichkeit ist allerdings fast nichts über diese Erfahrungen und über den Alltag in Syrien, gerade in der Zeit vor 2011, bekannt.

In unterschiedlichen Teilprojekten wurden in dem Forschungsprojekt Themen wie die Beziehung zwischen den Generationen, Erfahrungen mit Bürokratie und Staatlichkeit, oder Wohnen und Infrastruktur untersucht, die auch in der Ausstellung dargestellt werden.