The ZMO library - proceedings and prospects

Jahresbericht 2023

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev, Adam Juszczak, Silke Nagel

Benutzung

Die Maskenpflicht innerhalb der Lesesäle wurde aufgehoben. MitarbeiterInnen des ZMO und externe NutzerInnen konnten ohne Voranmeldung die Bibliothek nutzen.

Bestand

30 Regalmeter Bücher, welche Anfang des Jahres zusammen mit einigem Kartenmaterial aus der Innenstadt ans ZMO transportiert worden waren, sowie eine Kiste Sonderdrucke der Schenkung Werner Ende konnten im GVK katalogisiert und in den Bestand am ZMO eingearbeitet werden. Provisorisch stehen die Bände in Raum 7. Ein angemessener Standort im Magazin muss noch organisiert werden. Die Katalogisierung aller Monographien aus dem Nachlass Harik wurde durchgeführt. Die Lieferung einer Schenkung von Dr. Karl Fischer von 8 Umzugskartons mit Büchern zu Südasien aus Berlin-Pankow durch einen Kurierdienst wurde Ende Oktober durchgeführt. Diese Monographien und zahlreichen Zeitschriften stehen jetzt in Raum 8, bereit für die Katalogisierung. Einige Regalmeter graue Literatur und Fachzeitschriften zu Ökonomie in der arabischen Welt spendete Dr. Steffen Wippel gegen Jahresende. Die reparaturbedürftigen Exemplare beider genannten Sammlungen konnten noch in den diesjährigen Buchbindeauftrag aufgenommen werden. Von einem indischen Buchhändler kaufte die Bibliothek Primärquellen zu Islam in Südasien und von anderer Stelle umfassende Quellensammlungen zu Saudi-Arabien. Türkische und arabische Primärquellen bzw. Nachschlagewerke wurden direkt in Berliner Buchhandlungen gekauft. Nach entsprechenden Ausschreibungen wurde eine Buchbinderei in Berlin mit Reparatur- und Buchbindearbeiten für insgesamt 186 Bände Zeitschriften und Monographien beauftragt. Wegen Feuchtigkeit im Rollregal-Magazin wird eine Firma aus Leipzig bis Ende des Jahres mit der Trockenreinigung von 60 Lederbänden beauftragt. Als Sofortmaßnahme wurde zudem ein ausreichend leistungsstarkes mobiles Trocknungsgerät in dem betroffenen Kellerraum aufgestellt. Es wurde begonnen, diesen Masgazinbereich auszuräumen und die Zeitschriften auf Regale in Büroräumen im Erdgeschoss zu verteilen, um sie vor weiteren Schäden durch Feuchtigkeit zu schützen. Das veraltete und z.T. defekte Rollregalsystem soll danach ausgebaut und der Problem-Raum einer anderen Nutzung zugeführt werden. Mit Hilfe eines Gutachters sollte dann unabhängig von der Art der Raumnutzung eine nachhaltige Lösung mit einem an den Abfluss der Waschküche angeschlossenen stationären System für eine kontinuierliche Luftentfeuchtung erarbeitet werden. Fünf Printzeitschriften, welche meist als Nationallizenz zugänglich sind, wurden abbestellt, um Personalmittel, Magazinfläche und Kosten zu sparen. In Anlehnung an einen Text von Silke Nagel wurden für die Bibliothek eine Nutzungsordnung sowie ein Antragsformular für externe NutzerInnen erstellt. Eine aktualisierte Beschreibung der Bibliothek wurde am Eingangstor des Institutes angebracht.  

Sondersammlung

Ein von der Institutsleitung gestellter Antrag beim Wissenschaftssenat Berlin hinsichtlich digitaler Ertüchtigung (Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege / Abteilung Außeruniversitäre Forschung und Charité / Referatsleiterin Geistes-und Sozialwissenschaften, überregionale Forschungsförderung / IV B) ermöglichte die Finanzierung von einem Mitarbeiter für die Pflege des Repositoriums, einer Mitarbeiterin für die Pflege der Archivalien aus der Sondersammlung sowie einer studentischen Hilfskraft für das Scannen der Akten aus dem Nachlass Krüger. Frau Sabine Schilfert verzeichnete ehrenamtlich zahlreiche Archivalien aus dem Nachlass Semaan Harik. Frau Jutta Albach und Herr Frank Albach überlassen dem ZMO als Nachlass von Heinz Albach neben einigen Büchern folgende Unterlagen und Gegenstände: Fotografien, Dokumente und Kopien zu Iran, Islamischer Revolution, Erstem Golfkrieg (Iran-Iraq 1980-1988) sowie eine Mappe mit Zeitungsartikeln zu dem Fall Tabatabai; Plakate und großformatige Fotografien zu Islamischer Revolution im Iran; Taschenuhr mit Abbild von Khomeini; Iranische Fahne mit Abbild von Khomeini; Glühbirne mit Abbild von Khomeini. Ein professioneller Dokumenten-Scanner wurde gekauft und mit diesem sowie dem bereits vorhandenen Reader-Printer für Mikrofiche und Mikrofilm eine Arbeitsplattform im Lesesaal geschaffen.

Austausch und Kooperation

Für den Tag der offenen Tür am 9. September wurde neben einem Kinderprogramm im Lesesaal mit Filmvorführungen, Märchen-Stellwand und Kinderbüchern, ein Interview von Dr. Sonja Hegasy mit Frau Sabine Schilfert zu dem Nachlass Harik organisiert. Im September wurde die Bibliothek in den Arbeitskreis Südasienbibliotheken aufgenommen, eine Initiative vom Asien-Afrika-Institut der Uni Hamburg. Die Mitglieder treffen sich 1-2 mal im Jahr online zum Austausch. Zudem ist die Bibliothek weiterhin wie bisher im Beirat und dem Arbeitstreffen des FID Nahost, Nordafrika und Islamstudien vertreten, sowie im AK Bibliotheken der Leibniz-Gemeinschaft (Jahrestagung in Frankfurt an der Oder am 15.11.2023) und nahm über viele Jahre teil an den Treffen von Kalliope oder denjenigen der Afrikabibliotheken im deutschsprachigen Raum, welche von der Vereinigung für Afrikawissenschaften in Deutschland organisiert wurden. 

Zahlen

Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2023 insgesamt 1780 Medieneinheiten eingearbeitet. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 43.075 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 90.000 Medieneinheiten. Zusammen mit den 61 laufenden Zeitschriften beträgt die Anzahl der Zeitschriftentitel des Neubestandes insgesamt 303 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller kostenpflichtiger elektronischer Zeitschriften beträgt 19.426. Über MitarbeiterInnen und Affiliierte des Institutes hinaus gab es von externen Personen 24 registrierte Lesesaal-Nutzungen und Anträge von externen Personen für die spezielle Nutzung der Sondersammlung Forschungsakten.

Jahresbericht 2022

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev

Benutzung

Trotz anhaltenden Covid-19-Pandemie konnte der Betrieb der Bibliothek weitgehend normalisiert werden. MitarbeiterInnen des ZMO konnten ohne Voranmeldung, eine begrenzte Anzahl externer NutzerInnen mit Voranmeldung (bei 3 G Regel) die Bibliothek zum Sichten und Scannen von Materialien nutzen. Innerhalb der Bibliotheksräume bestand Maskenpflicht.

Bestand

Die Sonderdrucke von Prof. Werner Ende sowie zwei nachträglich gelieferte Teile seiner Büchersammlung wurden eingearbeitet. Eine weitere Lieferung von 30 Regalmetern Bücher sowie eine zusätzliche Kiste Sonderdrucke wurden für die Bearbeitung im Jahre 2023 vorbereitet. In Anbetracht der dortigen Raumnot können diese Teile der Sammlung Werner Ende nicht geschlossen im Magazin stehen. Daher wurde im Mikrofilm-Leseraum eine passende Regalwand von 30 Regalmetern für diesen Neuzugang freigeräumt. Die Katalogisierung der ZMO-Mitarbeiterpublikationen wurde auf den neuesten Stand gebracht, wobei die Titel z.T. in digitaler Form über die Katalogisate open access zugänglich sind. Das Langzeitprojekt der Einarbeitung der Büchersammlung von Prof. Jakob Rösel zu Südasien konnte abgeschlossen werden. Eine Sammlung von ca. 4 Regalmetern u.a. grauer Literatur, Quellen auf Arabisch und Swahili zu islamischen Stiftungen in Afrika, vermachte Dr. Ahmad Chanfi der ZMO-Bibliothek. Das Material wurde bereits zum größten Teil im Verbundkatalog verzeichnet und in den Bibliotheksbestand eingearbeitet. Von einem libanesischen Buchhändler in Berlin kaufte die Bibliothek 69 Bände klassische arabische Nachschlagewerke sowie islamkundliche Primärquellen, welche umgehend katalogisiert wurden. Für die ZMO-Bibliothek wurde das Datenbankinfosystem DBIS eingerichtet, 26177 relevante Datenbanken individuell ausgewählt und über das System zugänglich gemacht. Durch das Leibniz-Konsortium Taylor & Francis wurde für das Jahr 2022 ein kostenfreier Zugang über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek für 350 relevante neue Zeitschriftentitel eingerichtet. Nach einer entsprechenden Ausschreibung wurde die Buchbinderei Köster in Berlin mit Reparatur- und Buchbindearbeiten für 253 Bände Zeitschriften und Monographien beauftragt. Die Frage, ob 24 Printzeitschriften in Zukunft nur noch online bezogen werden sollen, um Personalmittel, Magazinfläche und Kosten zu sparen, wird im folgenden Jahr noch einmal diskutiert werden. Auf der Suche nach kreativen Ideen zur Lösung des Raumproblems entstand der Vorschlag eines Freihandmagazins für neu erworbene Bücher mit Aufstellung nach Dewey-Systematik auf dem Dachboden und provisorischer Verlagerung der dort bislang untergebrachten Archivalien und Tageszeitungen in den alten Lesesaal, wo sie dann praktischerweise direkt am Arbeitsplatz des Archivbeauftragten für die weitere Bearbeitung bereit stehen würden.

Sondersammlung

Anstelle des bisherigen elektronischen Findbuches wurde für die Forschungsmaterialien der Sondersammlung der Bibliothek ein zeitgemäßes Repositorium mit der Software MyCoRe beim Gemeinsamen Bibliotheksverbund in Göttingen eingerichtet. Wie bisher sind die Metadaten dieses Kataloges zu einem Teil mit den Digitalisaten der Archivalien verknüpft, wobei der Zugang ebenfalls wie bislang bei dem elektronischen Findbuch über eine Nutzerrechteverwaltung mit Passwort geschützt ist. Zusätzlich wurden die Katalogdaten der wichtigsten Bestände auch über die Deutsche Digitale Bibliothek und Archivportal D zugänglich gemacht, allerdings ohne die Verknüpfung zu den Digitalisaten. Weitere Funktionen des neuen Repositoriums für die Verwaltung und Präsentation der Publikationen des ZMO, die Veröffentlichungen der einzelnen MitarbeiterInnen sowie das Forschungsdatenmanagement konnten eingerichtet werden. Hinsichtlich der Darstellung auf der Website und der Personalstruktur wurde eine übersichtlichere Aufteilung und deutlichere Unterscheidung zwischen traditionellem über den Verbundkatalog erschlossenem Medienbestand der Bibliothek sowie dem über das Repositorium erschlossenen Archivbestand der Sondersammlung eingeführt. Weitere Überlegungen für diese Jahr sind, sensible Materialien wie die Dias von Steppat, sowie Fotos und Filme von Kreiser und Swarowsky in dem mit einer Klimaanlage gekühlten alten Serverraum im ersten Stock umzulagern. Bei Landes- und Bundesarchiv soll ein formaler Antrag für ein Depositum bereits gescannter Archivmaterialien gestellt werden.

Austausch und Kooperation

Ein Büchertisch mit den Mitarbeiterpublikationen (soweit es sich um Monographien handelt) der letzten vier Jahre wurde für die Evaluation am 30. Juni aufgebaut. Für den Tag der offenen Tür am 16. September wurde ein Bücherflohmarkt u.a. mit Literatur aus der DDR zu Afrika organisiert. Der Erlös aus dem Verkauf (150 Euro) kam wie üblich der Medizinischen Hilfe für Vietnam e.V. in Zehlendorf zugute.

Zahlen

Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2022 insgesamt 1222 Medieneinheiten erworben. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 41.304 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 85.000 Medieneinheiten. Zusammen mit den 60 laufenden Zeitschriften beträgt die Anzahl der Zeitschriftentitel des Neubestandes insgesamt 303 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller kostenpflichtiger elektronischer Zeitschriften beträgt 15.575. Über MitarbeiterInnen und Affiliierte des Institutes hinaus gab es von externen Personen 27 registrierte Lesesaal-Nutzungen und 59 Anträge von externen Personen für die spezielle Nutzung der Sondersammlung Forschungsakten.

 

Jahresbericht 2021

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev

Benutzung

Aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie blieb die Bibliothek nur für die kontaktarme Ausleihe an MitarbeiterInnen des Institutes eingeschränkt geöffnet. Nach Termin-Absprache konnten bestellte Bücher von ZMO-MitarbeiterInnen abgeholt werden. Aber auch für auswärtige Gäste war es nach Termin-Absprache möglich, einzelne Materialien am Kopierer oder mit ihrem Smartphone zu scannen. Im April kam es zu einem verschärften Lockdown und das Gebäude blieb für auswärtige Gäste komplett geschlossen. Anfragen konnten aber weiterhin durch das Versenden von Digitalisaten bewerkstelligt werden.

Bestand

Im März wurden die aufwändigen Arbeiten zur Neugestaltung des zweiten Lesesaals im Lichthof des Gebäudes abgeschlossen. Bereits im Herbst 2020 war ein neues Regalsystem bestellt und geliefert worden, welches hier die Aufstellfläche für Bücher mehr als verdoppelt. Zudem unterstreichen die im Farbton auf die Farbe der antiken Holzverkleidungen des Raumes, welche bei dieser Gelegenheit erneuert wurde, abgestimmten neuen Holzregale nun die denkmalgeschützte Ansicht des Innenhofes. Die zuvor dort vorhandenen Metallregale aus dem Bestand der Historischen Kommission konnten im Kellermagazin wieder aufgebaut werden. Damit wurde auch im Magazin dringend benötigte Aufstellfläche für Bücher (vor allem aus dem Nachlass von Peter Sebald, den Schenkungen von Jakob Rösel und Werner Ende) geschaffen. Es wurden auch neue Tische und Stühle bestellt, welche den Bibliotheksbereich im Lichthof zusätzlich aufwerten. Diese Möbel sind zudem kompatibel zu den Möbeln im Veranstaltungsraum und lassen sich im Falle von größeren Veranstaltungen besser mit diesen kombinieren.

Entsprechend der in den Lesesälen der ZMO-Bibliothek geltenden Aufstellsystematik der Dewey-Dezimalklassifikation (engl. Dewey Decimal Classification, kurz DDC) wurde im Lichthof eine Schenkung von 411 Büchern der Omanischen Botschaft an der Systemstelle für die Geschichte des Oman (953.53) aufgestellt. Da diese Nummer in der Klassifikation ihren Platz an zentraler Stelle des neuen Regalsystems direkt vor den Tischen hat, erhielten jene aktuellen und wertvollen Bücher aus dem Oman quasi einen Ehrenplatz. Die 411 Bücher waren bereits im September 2020 von Saif Al Jahwari (Economic & Cultural Consoler, Sultanate of Oman Embassy) der Bibliothek des ZMO überreicht worden. Bis März 2021 wurden alle diese Titel, welche vor allem in arabischer Sprache aber auch in anderen Sprachen vorlagen, katalogisiert und eingearbeitet. Um der Vielfältigkeit der Themen jener Neuerscheinungen aus dem Oman gerecht zu werden, erhielt jedes Werk innerhalb der Kategorie Oman (953.53), welche auffällig durche einen roten Punkt markeirt wurde, jeweils eine neue Dewey-Signatur entsprechend dem jeweiligen untergeordneten inhaltlichen Aspekt. So finden sich innerhalb des Bereiches Oman die Bücher beispielsweise nach Literaturgeschichte, Politik, Wirtschaft, Naturwissenschaft usw. geordnet und können aufgrund dieser übersichtlichen Aufstellung im Regal komfortabel recherchiert werden.

Mit der Kataloigisierung von 13 Stehordnern Sonderdrucken wurde in diesem Jahr die Einarbeitung aller Buch-Materialien aus dem Sebald-Nachlass abgeschlossen. Die Mitarbeiterpublikationen der letzten Jahre wurden vollständig katalogisiert bzw. wenn möglich in digitaler Form open access über die Website zugänglich gemacht. Mit der Katalogisierung des Pakistan betreffenden Teiles von ca. 4 Buchregalmetern sowie zusätzlich 10 Stehordnern Sonderdrucken wurde an dem Langzeitprojekt der Einarbeitung der Sammlung Jakob Rösel weitergearbeitet. Auch die Katalogisierung und Einarbeitung von mehreren Kisten Sonderdrucken und grauer Literatur, welche Werner Ende der Bibliothek 2020 vermacht hatte, schritt in diesem Jahr voran. Abdoulaye Sounaye und Bello Adamou Mahamadou hatten für die Bibliothek ca. 30 Buchtitel in der Sprache Hausa erworben, welche umgehend katalogisiert und eingearbeitet wurden. Ergänzend möchte der kenianische Wissenschaftler Kadara Swalehe eine swahilisprachige Sammlung religiöser grauer Literatur zu Islam in Ostafrika für die ZMO-Bibliothek erwerben. Alle Buchtitel aus dem Nachlass von Dr. Reinhard Eisner zu Zentralasien, welche zum größten Teil in kyrillischer Schrift vorliegen, sowie fast alle gebundenen Materialien aus der Hinterlassenschaft von Prof. Trutz von Trotha zu Togo wurden katalogisiert und in den Bibliotheksbestand eingearbeitet. Ca. ein Drittel des alten Lesesaal-Bestandes wurde für den neuen Lesesaal im Lichthof umgearbeitet und hierfür zumeist neu katalogisiert.

Sondersammlung

Im März wurden die ersten Kisten vor allem mit Archivalien aber auch Büchern mit Bezug zu Zentralasien aus dem Nachlass von Dr. Reinhard Eisner dem ZMO überreicht. Der Nachlass besteht sowohl aus Print-Kopien der Primärquellen aus unterschiedlichen Archiven in Zentralasien und Russland als auch aus Digitalisaten. Alle jene Quellen als auch die Bücher liegen in unterschiedlichen Sprachen wie russisch, tadschikisch und usbekisch vor. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Samuli Schielke übergibt den künstlerischen Nachlasses von Daniela Swarowsky († 01.06.2019), welche von 2010 bis 2014 mit einem ZMO-Stipendium als Kuratorin einer interdisziplinären Ausstellung für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt "In Search of Europe" arbeitete. Zu diesem experimentellen Ausstellungsprojekt hat sie Arbeitsprozesse, Gespräche und Recherchen archiviert. Zudem enthält der Nachlass Materialien u.a. zu Migration, Urbanität, Poskolonialität und Stadtgeschichte von Rotterdam, zur Filmserie "Messages from Paradise", zu experimenteller und elektronischer Musik, private Dokumente zu ihrem Werdegang, private Briefe, Zeichnungen usw. Der Nachlass wurde in 19 große Boxen, 5 kleinere Boxen und 10 Ordner sortiert. Im Dezember übergibt Frau Dr. Sabine Schilfert den wissenschaftlichen Nachlass von Dr. Semaan (Simon) Harik (1941-2017). Harik arbeitete im libanesischen Film- und Fernsehbereich, studierte ab 1964 an DDR-Hochschulen und arbeitete nach seinem Studienabschluss 1971 in der DDR als Regisseur und Bildjournalist. Bis 1989 war er Mitglied des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR. Der Nachlass enthält vor allem Bildmaterial zur Zeitgeschichte des Nahen Ostens. Von 2823 Mikrofiches der Sammlung "The Indonesian Hajj - the Pilgrimage to Mecca from the Netherlands East Indies 1872-1950" wurde eine Sicherungskopie erstellt und auf dem Server gespeichert. Ca. 15 GB Dokumente zur Verwaltung der arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches (3.153 Dateien in 238 Ordnern) wurden über den ZMO-Server (passwortgeschützt für die Nutzung im Neuen Lesesaal, wo die entsprechenden Findbücher stehen) zugänglich gemacht.

Austausch und Kooperation

In Zusammenarbeit mit der Bibliothek des Orient-Instituts-Beirut wurde zu Jahresbeginn ein Teil der Archivalien aus dem Nachlass von Fritz und Gertraude Steppat aufgearbeitet und gescannt. Hier findet sich in den Tagebüchern sowie unter der Signatur Hn 8, 1-3 auch Material zum Orient-Institut. Dieses war von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 1961 in Beirut gegründet worden und Fritz Steppat leitete das Institut von 1963 bis 1968 als Direktor. Da somit das OIB im Jahre 2021 sein 60-jähriges Jubiläum feiert wurde nach Material gesucht, welches insbesondere die Zeit jener ersten Jahre illustriert. Mit dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) wurden Verhandlungen geführt hinsichtlich einer vom GBV berteuten zukünftigen Nutzung der Software MyCoRe durch die ZMO-Bibliothek.

Zahlen

Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2021 insgesamt 1.515 Medieneinheiten erworben. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 40.082 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 85.000 Medieneinheiten. Zusammen mit den 60 laufenden Zeitschriften beträgt die Anzahl der Zeitschriftentitel des Neubestandes insgesamt 302 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt 19.227. Über MitarbeiterInnen und Affiliierte des Institutes hinaus gab es von externen Personen 17 registrierte Lesesaal-Nutzungen sowie geschätzt 40 externe E-Mail-Anfragen hinsichtlich aller Bestände und 12 Anträge von externen Personen für die spezielle Nutzung der Sondersammlung Forschungsakten.

 

Jahresbericht 2020

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev

Planungen   

Für den Zeitraum von April bis Juli 2020 war geplant, die von Frau Dr. Sarah Büssow (Zentrum für Mittelmeerstudien der Ruhr-Universität Bochum) konzipierte Ausstellung Gaza 1900 – Eine Stadt des östlichen Mittelmeers im Umbruch / A City of the Eastern Mediterranean in Transition zu Stadtentwicklung, Arbeitsleben und Lokalpolitik der Stadt Gaza in osmanischer Zeit auszuleihen und in der Eingangshalle des Mittelhofs zu zeigen. Es handelt sich um eine Bodenfolie mit dem frühesten Stadtplan von Gaza, der um 1870 von Georg Gatt erstellt wurde (2 m x 2,6 m), 16 Kappa-Platten als Wandaufhängungen (0,75 m x 2,2 m), 2 große Mesh-Fahnen (1 m x 3 m), 5 Roll-Ups (1 m x 2,2 m). Nachdem Transport, Copyright-Vertrag, Hotelbuchungen für Vernissage usw. bereits organisiert waren, müsste das Vorhaben aufgrund der im Frühjahr eintretenden Covid-19-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Benutzung

Nach einer Phase der Schließung wurde die Bibliothek zunächst für die kontaktarme Ausleihe an MitarbeiterInnen des Institutes eingeschränkt geöffnet. Nach Termin-Absprache konnten bestellte Bücher von ZMO-MitarbeiterInnen abgeholt werden. Aber auch für auswärtige Gäste war es nach Termin-Absprache möglich, einzelne Materialien mit ihrem Smartphone zu scannen. Schließlich war mit Anmeldung und Protokollierung der Anwesenheit wieder eine limitierte Lesesaal-Nutzung möglich. Oft ließen sich Anfragen auch durch das Versenden von Digitalisaten bewerkstelligen.

Bestand

In der ersten Jahreshälfte konnten zahlreiche Büchersammlungen in den Bestand der Bibliothek eingearbeitet werden. Hervorzuheben ist zunächst die Katalogisierung von 7 Stehordnern mit Sonderdrucken, welche Prof. Dr. Fritz Steppat gesammelt hatte. Damit wurde die Erschließung der Fritz und Gertraud Steppat-Schenkung, der insgesamt ca. 10.000 Titel umfassenden privaten Forschungsbibliothek Prof. Dr. Fritz Steppats, welche das ZMO 1998 erhalten hatte, in dem Onlinekatalog endgültig abgeschlossen. Zudem wurden 113 zum großen Teil arabische Buchtitel Forschungsliteratur und Primärquellen zu den Themen Arabische Nationalbewegung, Arabischer Sozialismus, Kalter Krieg im Nahen Osten, Nahostkonflikt, Arabische Welt zur Zeit des Nationalsozialismus, arabische antikoloniale Bewegungen aus dem Besitz von Götz Nordbruch in den Katalog aufgenommen. Es folgte die Einarbeitung von 42 Büchern der ehemals am ZMO beschäftigten Wissenschaftlerin Gerdien Jonker über das Verhältnis von Deutschen und Muslimen zwischen 1918 und 1945, darunter Tornister-Schriften für die Wehrmacht, Memoiren und Biographien von zum Islam übergetretenen Nazis, Biographien von deutschen Kommunisten, die mit Muslimen in Berlin in Verbindung standen sowie weitere Fachliteratur. Gleichzeitig erfolgte die Katalogisierung und Signierung von zwei Regalmetern Bücher und Zeitschriften von und über Fatima Mernissi aus der Sammlung von Thomas Hartmann, welcher am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin langjähriger Projektpartner von Fatima Mernissi war. Bei dem Material von 60 Exemplaren handelt es sich u.a. um Publikationen von Fatima Mernissi aus verschiedenen Ländern einschließlich Übersetzungen in verschiedene Sprachen oder graue Publikationen aus ihrem Eigenverlag.

Elektronisches Findbuch

Eine Sammlung von 270 Plakaten politischer Gruppierungen aus Iran, Türkei und Kurdistan, welche Eberhard Krüger vom Nahost-Institut der Universität München in den 1980er und 1990er Jahren gesammelt hatte, wurde der ZMO-Bibliothek 2012 überreicht, 2019 professionell digitalisiert und im Frühjahr 2020 vollständig und detailliert in dem Elektronischen Findbuch des ZMO verzeichnet. Am 10.01.2020 hatte Thomas Hartmann (Mitbegründer und ehem. Chefredakteur der Tageszeitung Taz) dem ZMO Aktenmaterial von und über Fatima Mernissi überreicht. Es handelte sich um 7 Aktenschuber und 2 Aktenordner mit Zeitungsartikeln aus der Zeit nach Fatima Mernissis Tod, Manuskripten und Konzepte zu Buchprojekten, Ausstellungen oder Lesereisen, Korrespondenzen, Broschüren, Dokumentationen, Veranstaltungsberichte, 1 USB-Stick mit über 600 Dateien und eine Kassette. Das Material ist bis zum Jahre 2000 nur print, von 2000 bis 2008 print als auch elektronisch und ab 2008 nur noch elektronisch überliefert. Alle in Druckform vorliegenden Materialien wurden umgehend durch detaillierte Katalogisierung im Elektronischen Findbuch des ZMO erschlossen. Die in digitaler Form vorliegenden Dokumente von Fatima Mernissi wurden mit Hilfe der EDV-Abteilung des ZMO - zusammen mit ca. 30 GB Daten von Peter Sebald, den Zeitschriften al-Manhal and el-Dschihad, Musik- und Tondokumenten aus dem Iran der Islamischen Revolution, aufgezeichneten Reden von Bašīr al-Ǧumaiyil sowie Gerhard Höpp's Häftlingsdatenbank – über den Webserver für die passwortgeschützte Online-Nutzung freigeschaltet. 

Austausch und Kooperation

Am 15.01.2020 organisierte die Bibliothek ein Treffen mit OCLC Account Manager Claudia Schütze und OCLC Library Consultant Benedict Ripperger, bei welchem das Personal von EDV-Abteilung, Archiv und Bibliothek des ZMO vertreten war. Diskutiert wurden in erster Linie strategische Entwicklungen im Rahmen der Verbundmitgliedschaft im GBV. Von Seiten des ZMO wurde als primäres Bedürfnis die gute Zusammenarbeit und der reibungslose Datenaustausch zwischen OCLC und GBV hervorgehoben. Denn gerade hinsichtlich der speziellen Problematik der Zugehörigkeit Berliner wissenschaftlicher Bibliotheken zu verschiedenen Verbünden kann die Suche in Ihrer Nähe Funktion von WorldCat / OCLC eine sinnvolle Lösung bieten, wenn sie zuverlässig auch die aktuellsten Bestände erfasst. Um die Bedeutung dieser Perspektive zu versinnbildlichen, wurde auf der Website der ZMO-Bibliothek die genannte WorldCat-Funktion an eine hervorgehobene Position gesetzt. Bei ihren Gästen informierten sich die ZMO-MitarbeiterInnen auch über die neuen OCLC-Programme zur Bibliotheks- und Archiv-Verwaltung.

Zahlen

Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2020 insgesamt 1.064 Medieneinheiten erworben. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 38.568 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 85.000 Medieneinheiten. Zusammen mit den 60 laufenden Zeitschriften beträgt die Anzahl der Zeitschriftentitel des Neubestandes insgesamt 301 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt 19.227.

 

Jahresbericht 2019

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev

Personal

Alisher Karabaev führte die Digitalisierung der Archivalien aus dem 91 Archivkisten umfassenden Aktennachlass des Indologen Horst Krüger weiter fort. Um jenes für unser Institut wichtige Teilprojekt hinsichtlich der Sicherung wertvoller Archivbestände aus der Zeit der Akademie der Wissenschaften der DDR abzuschließen, wurde ein Arbeitsplan mit einer sachgrundbefristeten 50% Stelle für Herrn Karabaev von April 2020 bis September 2022 aufgestellt. Innerhalb von 12 Monaten (Okt. 2018 – Sep. 2019) wurden 23 Boxen digitalisiert und im Internet zugänglich gemacht. Ab dem Zeitpunkt Oktober 2019 gerechnet mit 20 Stunden pro Woche kann demnach bei einer Quote von 23 Kisten pro Jahr mit der bereits laufenden sachgrundbefristeten 50% Stelle bis März 2020 und danach mit einer neuen sachgrundbefristeten 50% Stelle von April 2020 bis September 2022 die Zahl der digitalisierten Boxen auf die Anzahl von 91 gesteigert, im Internet zugänglich gemacht und somit die Digitalisierung des Krüger Nachlasses abgeschlossen werden.

Finanziert werden soll die o.g. Archiv-Projektstelle folgendermaßen: Die ursprünglich geplante Ausschreibung einer 50% Bibliothekar-Stelle (ab 01.01.2020) soll um zwei Jahre und neun Monate verschoben werden. Die hierbei eingesparten Personalmittel der 50% Bibliothekar-Stelle sollen im Rahmen einer Sachgrundbefristung vorrübergehend in eine von April 2020 – September 2022 auf 2 ½ Jahre befristete Archiv-Mitarbeiter-Stelle für Herrn Alisher Karabaev umgewandelt werden. Die eingesparten Mittel von 33 Monaten (50% Bibliothekar-Stelle von 01.01.2020 – 31.09.2022) übertreffen hierbei erheblich die neu verplanten Mittel von 30 Monaten (50% Archivprojekt-Stelle von 01.04.2020 – 31.09.2022).

Die aus dieser Differenz sich ergebende Summe an eingesparten Mitteln kann nun addiert werden zu der Summe, welche sich durch Verzicht auf die traditionell der Bibliothek zur Verfügung stehenden Personalmittel einer Studentische Mitarbeiterin mit 40 Std./Monat für den Zeitraum von 33 Monaten (01.01.2020 – 31.09.2022) ergibt. Die auf diese Weise insgesamt eingesparten Personalmittel der Bibliothek sollen umgewandelt werden in eine auf zwei Jahre und neun Monate befristete 25% Bibliothekar-Stelle für Frau Diplombibliothekarin Ursula Benzin. Nach Ablauf dieser Unterbrechung von zwei Jahren und neun Monaten kann dann wieder die reguläre Ausschreibung einer 50% Bibliothekar-Stelle TVöD E9 zusammen mit einer 40 Std./Monat Studentische-Mitarbeiterin-Stelle erfolgen.

Elektronische Ressourcen

Im Rahmen der Freischaltung der neuen mit Typo3 gestalteten Website des Institutes im Dezember wurde auch die Bibliotheks-Webseite komplett neugestaltet. Hierbei wurde darauf geachtet, dass keine Verlinkungen mit Teilen der alten Seite auf einem Archiv-Server mehr notwendig sind. Die Anordnung sollte rationeller, übersichtlicher und funktionaler erfolgen als zuvor. Verzeichnisse Elektronischer Bücher, Zeitschriften, Datenbanken sowie Verbundkataloge sollen schneller auffindbar gemacht werden und die traditionellen Suchmechanismen für Bücher und Archivalien unmittelbar ins Auge fallen. Um mehr Übersicht hinsichtlich der heterogenen Katalogsysteme z.B. der Berliner Bibliotheken anzubieten wurde die „Suche in Ihrer Nähe“-Funktion von WorldCat an erste Stelle gesetzt.

Zeitgleich mit dem Start der neuen Website wurde in unserem Lokalkatalog die Suche und die Anzeige von arabischen und kyrillischen Buchstaben ermöglicht indem vom CBS-Service der VZG bei unserem Bibliotheksverbund GBV unser Katalog durch einen CBS-OPAC, also eine Sicht auf den Verbundkatalog, ersetzt wurde. Dies stellt eine speziell für uns konstruierte Übergangslösung dar, denn die offizielle Einrichtung einer Recherche- und Anzeigefunktion für arabische und kyrillische Buchstaben kann bei allen kostenpflichtigen Einrichtungen auf dem entsprechenden Server des GBV erst erfolgen, wenn diese auf die Programmversion LBS4 umgezogen sind.

Zur Vorbereitung der Freischaltung der Recherche- und Anzeigefunktion für arabische und kyrillische Buchstaben im Lokalkatalog wurden, wie bereits im vergangenen Jahr, mehrere Hundert Katalog-Altdaten arabischer Buchtitel u.a. mit der arabischen Originalschrift ergänzt. Einige Neuerwerbungen aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) erhielten neben Katalogeinträgen in der Transkription für Russisch oder die entsprechende Turksprache, wie z.B. Tatarisch, auch einen Eintrag in kyrillischer Originalschrift. Da die Bibliothek seit diesem Jahr vermehrt Bücher zu und aus Zentralasien erwirbt, wurde mit deren fachgerechter Katalogisierung Herr Karabaev beauftragt, welcher Russisch sowie diverse Turksprachen beherrscht und an entsprechenden Katalogisierungsschulungen teilnahm.  

Bestand

Thomas Hartmann überreichte der Bibliothek im Februar eine Sammlung von zwei Regalmetern Bücher, Zeitschriften und Filme von und über Fatima Mernissi als Schenkung. Am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin war Thomas Hartmann langjähriger Projektpartner von Fatima Mernissi. Bei dem Material von 60 Exemplaren handelt es sich u.a. um Publikationen von Fatima Mernissi aus verschiedenen Ländern einschließlich Übersetzungen in verschiedene Sprachen. Enthalten sind auch graue Publikationen aus ihrem Eigenverlag oder beispielsweise Broschüren aus Indien.

Das King Faisal Centre for Research and Islamic Studies in Riyadh stellte im April der Bibliothek Digitalisate aller Jahrgänge von 1937 bis 1965 der seltenen Zeitschrift al-Manhal zur Verfügung. Diese Schenkung wurde umgehend auf unserer Website unter Bestände verzeichnet und die Dokumente über unser Elektronisches Findbuch passwortgeschützt freigeschaltet.

Die ehemals am ZMO beschäftigte Wissenschaftlerin Gerdien Jonker überließ im Oktober der Bibliothek 42 Bücher, welche das Verhältnis von Deutschen und Muslimen zwischen 1918 und 1945 von sehr unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchten. Darunter befinden sich Tornister-Schriften für die Wehrmacht, Memoiren und Biographien von zum Islam übergetretenen Nazis, Biographien von deutschen Kommunisten die mit Muslimen in Berlin in Verbindung standen sowie weitere Fachliteratur.

Gerne nahmen wir auch das Angebot von Götz Nordbruch an, uns im Dezember 113 ausgesuchte und seltene Buchtitel zur Geschichte der arabischen Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu verkaufen. Hierbei handelt es sich um eine wertvolle Ergänzung unseres Bestandes an Forschungsliteratur und Primärquellen zu den Themen Arabische Nationalbewegung, Arabischer Sozialismus, Kalter Krieg im Nahen Osten, Nahostkonflikt, Arabische Welt zur Zeit des Nationalsozialismus, arabische antikoloniale Bewegungen.

Eine Sammlung von 270 Plakaten politischer Gruppierungen aus Iran, Türkei und Kurdistan, welche der Bibliothek 2012 überreicht worden war konnte in diesem Jahre professionell digitalisiert und damit im Sinne einer besseren Nutzung sowie Bestandserhaltung aufbereitet werden. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nahost-Institut der Universität München hatte Eberhard Krüger die Einzelstücke in den 1980er und 1990er Jahren für Dokumentationszwecke gesammelt. Das agitatorisch eindrucksvolle Material der gegen die Staaten in Türkei und Iran gerichteten Opposition zeigt die Entwicklung von Nahost-Studierendengruppen an westdeutschen Universitäten.

Austausch und Kooperation

Die ZMO-Bibliothek war vertreten bei der Beiratssitzung am 19. November 2019 sowie einem Arbeitstreffen des Fachinformationsdienstes Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien in der Zeit vom 4. Dezember 2019 - 5. Dezember 2019 in Halle. Besprochen wurden Produkte und Erwerbungspolitik des FID, Probleme in der originalschriftlichen Katalogisierung, Arbeit mit den Normdaten, Grundsätzliches zur Transliteration, Umschrift der DMG, DIN, Integration von Fremddaten. Am 7. September, dem Tag der offenen Tür / Tag des offenen Denkmals veranstaltete die Bibliothek einen karitativen Bücherbasar zugunsten des Berlin-Zehlendorfer Vereins Medizinischen Hilfe für Vietnam e.V., deren Organisatorin, Frau Ursula Nguyen, 2015 für ihre Arbeit das Bundesverdienstkreuz erhielt. Als Dozent beteiligt war Herr Alisher Karabaev im Wintersemester 2019-2020 an der Gestaltung und Durchführung eines Archiv-Seminars für Studierende der Humboldt-Universität.

Zahlen

Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2019 insgesamt 867 Medieneinheiten erworbenen. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 37.504 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 85.000 Medieneinheiten. Die Anzahl laufender Zeitschriften und neu ins System aufgenommener Zeitschriftentitel aus Altbeständen beziffert sich auf insgesamt 292 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt 18.476.

 

Jahresbericht 2018

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Sondersammlung Forschungsakten: Alisher Karabaev

Personal

Alisher Karabaev schloss das Sortieren und Ordnen der Akten aus dem Sebald-Nachlass ab und stellte dieses Projekt in einem öffentlichen Vortrag unter dem Titel Das dickste Buch zur kleinsten Kolonie am 1. Juni 2018 am ZMO vor. Ab Oktober 2018 wurde für Herrn Karabaev eine halbe Stelle für ein Jahr eingerichtet, um alle Akten aus dem Nachlass des Indologen Krüger zu digitalisieren. Insgesamt handelt es sich dabei um den Inhalt von 91 Archivkisten. Aufgrund hoher Benutzungsfrequenz und fortschreitendem Zerfall des Materials hatte sich die Sicherung jener Dokumente als dringlich erwiesen.

Elektronische Ressourcen

2036 Titeldaten arabischer Bücher aus der digitalen Sammlung der Al-Manhal-Datenbank des Fachinformationsdienstes Nahost-, Nordafrika-, und Islamstudien an der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle wurden über den Verbundkatalog auch in den lokalen Katalog der Bibliothek des ZMO hochgeladen. Diese E-Books können über die IP-Adresse der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin und damit über alle Rechner am ZMO abgerufen werden. Als vollständige Liste lassen sich diese neuen Titel im ZMO-Katalog mit dem Befehl xpr 'ZDB-1-AIS' anzeigen. Bei Eingabe dieses Befehls in den zentralen GBV-Katalog kann auch die Anzeige- und Suchfunktion für die arabische Originalschrift genutzt werden, die in den Lokalkatalogen noch nicht implementiert ist. Der Fachinformationsdienst in Halle stellt uns auch die Lizenz für diverse Quellen wie Afghan Serials Collection zur Verfügung. Über die Nationallizenzen der DFG wird regelmäßig der Zugang zu weiteren für uns relevanten Datenbanken beantragt, in diesem Jahr zu East India Company, Russian Islamic Studies und einigen anderen.

Bestand

Prof. Dr. Volker Perthes, Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, spendete der ZMO-Bibliothek eine vollständige Sammlung der arabischsprachigen Zeitschrift al-Mustaqbal al-Arabi sowie weitere Zeitschriften. Diese wurden Ende des Jahres zusammen mit laufenden Zeitschriften und viel restaurierungsbedürftigem Material aus dem Bestand der Akademie der Wissenschaften der DDR – vor allem ältere und seltene Zeitschriften, für welches bestandserhaltende Maßnahmen notwendig geworden waren – zu einem umfassenden Buchbindeauftrag für ca. 300 Bände zusammengefasst. In diesem Jahr wurden größere Büchereinkäufe bei der türkischen Regenbogen- und der arabischen Mabarrat-Buchhandlung getätigt. Im Zusammenhang mit der Lieferung der Bücherkisten wurden die Buchhändler auch zu einem Besuch der ZMO-Bibliothek eingeladen. Alle auf mobilen Datenträgern wie CD-Rom vorhandenen Archivalien (z. B. das umfangreiche Sansibar-Archiv) und alle entsprechenden Forschungsdaten von MitarbeiterInnen wurden auf Server und Bibliotheksrechnern gesichert.

Räumlichkeiten

Im Magazinbereich mit Rollregalen mussten alle Zeitschriften des Steppat-Bestandes sortiert, geordnet und von A bis Z neu aufgestellt werden. Ebenfalls wurde im großen Zeitschriftenmagazin eine grundsätzliche Umgestaltung und komplette Neuaufstellung des gesamten Bestandes durchgeführt. Diese Maßnahmen waren mit der Hinzufügung zahlreicher neuer Regale sowie einer rationelleren Aufstellung des Bestandes notwendig geworden, um freie Fläche für Neuzugänge zu gewinnen. Dankenswerterweise hatte die Historische Kommission der ZMO-Bibliothek zahlreiche Regalteile sowie an Räumlichkeiten den Lichthof im Erdgeschoss des Gebäudes als Leihgabe zur Nutzung überlassen. Dies ermöglichte uns, hier einen zweiten Lesesaal mit Freihandaufstellung einzurichten. Große Mengen an Büchern aus Magazin (ältere Werke mit DDC-Signatur), Büroräumen (Nachschlagewerke), und dem alten Lesesaal (Literatur von allgemeinerem Interesse) wurden in den neuen Lesesaal im Lichthof umgelagert. Dazu mussten alle Bücher umsigniert und die Katalogdaten mit Transkriptionen, Originalschrift, Schlagwörtern und RDA-Kategorien auf den neuesten Stand gebracht werden. Das Archivbüro der Bibliothek wurde mit repräsentativen Holzregalen (Dauerleihgabe der Historischen Kommission) und einem enormen Zuwachs an Stellfläche zum Eingangsbereich der Bibliothek ausgebaut. Durch den Kauf eines neuen Mikrofilmscanners wurde in diesem Raum auch die technische Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht.

Austausch und Kooperation

Im Auftrag der Bibliothek nahm Alisher Karabaev am 11. Oktober 2018 an einem Workshop zu Forschungsdatenmanagement in den Afrikastudien teil, welcher vom Fachinformationsdienst Afrikastudien an der Universität Bayreuth organisiert wurde. Da die Leiterin der Verwaltung am ZMO, Silke Nagel, auch für die Archivierung der Akten des laufenden Betriebes zuständig ist wurde sie von der Institutsleitung mit Weiterbildungsmaßnahmen an der Archivschule Marburg beauftragt. Seitdem unterstützt sie auch die Bibliothek in archivrechtlichen Fragen und vertritt das ZMO in der AG-Archive der Leibniz-Gemeinschaft.

Zahlen

Im Bereich Monografien wuden im Jahre 2018 insgesamt 733 Medieneinheiten erworbenen. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 36.637 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 85.000 Medieneinheiten. Die Anzahl laufender Zeitschriften und neu ins System aufgenommener Zeitschriftentitel aus Altbeständen beziffert sich auf insgesamt 290 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt 18.476.

 

Jahresbericht 2017

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Studentische Mitarbeit: Anne Kukuczka, Alisher Karabaev

Personal

Anne Kukuczka, die seit September 2016 als studentische Mitarbeiterin in der ZMO-Bibliothek beschäftigt war, beendete ihren Dienst Ende August 2017. Frau Kukuczka war verantwortlich für das Sortieren und Ordnen von Archivalien aus den Aktennachlässen der Afrikanisten Dr. habil. Peter Sebald (†2018) und Prof. Trutz von Trotha (†2013) zur Geschichte des deutschen Kolonialismus und insbeson­dere Togos. Dies beinhaltete zunächst das Vorsortieren der Archivmate­rialien und die Identifikation von für die wissenschaftliche Forschung relevanten Unterlagen. Letztere wurden von Frau Kukuczka einer differenzierteren Durchsicht unterzogen, nach unterschiedlichen Kategorien sowie festgelegten Normen unterteilt und themenbezogen in Archivboxen verpackt. Anne Kukuczka begann im September 2017 einen Forschungsaufenthalt im Ausland und ab Oktober des Jahres folgte Alisher Karabaev, der seitdem die Bearbeitung der Akten aus dem Sebald-Trotha-Nachlass fortsetzt.

Bestand

Die Einarbeitung der Bücher aus dem Sebald/Trotha-Nachlass, welche die Bibliothek im Herbst 2016 begonnen hatte, wurde 2017 weiter forciert. Hinsichtlich der Südasienwissenschaften wurden ergänzend zu der Hinterlassenschaft der Familie Heidrich besondere bibliophile Werke,  welche 2016 ebenfalls dem ZMO vermacht worden waren, nun in den Bestand der Bibliothek eingearbeitet. Das Langzeitprojekt der Einarbeitung aller verbliebenen arabischen Sonderdrucke aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp wurde ebenfalls abgeschlossen. Die Freihandaufstellung gemäß DDC im Lesesaal wurde, um Platz für Neuerwerbungen zu schaffen, aktualisiert und eine große Anzahl weniger aktueller Titel findet sich jetzt umsigniert an einem neuen Standort im Magazin. Zum Zwecke der Bestandserhaltung und Bestandspflege wurden 368 Zeitschriftenbände und Monografien aus den Neu- und Altbeständen professionell gebunden oder restauriert. Durch eine Kooperation mit dem Fachinformationsdienst Asien in Heidelberg erhalten MitarbeiterInnen des ZMO kostenfreien Zugang zu Datenbanken im Portal CrossAsia , die vor allem für die Forschungen zu Südasien von Interesse sind, z. B. die Datenbanken India, Raj & Empire (Materialien im Zusammenhang mit der Geschichte der British Raj 1615-1947), East India Company (Aufzeichnungen des India Office 1600-1947) oder Foreign Office Files for India, Pakistan and Afghanistan (Quellen aus dem British Foreign Office).

Räumlichkeiten

Um dem zunehmenden Platzbedarf der Bestände gerecht zu werden, wurden im Kellermagazin und Eingangsbereich der Bibliothek weitere Regale für die Lagerung von Zeitschriften und Nachschlagewerken eingerichtet. Aus diesem Grunde wurde auch der von der Akademie der Wissenschaften der DDR stammende Zeitschriftenaltbestand im Rollregalsystem des Magazinbereichs vollständig neu geordnet und kompakter aufgestellt. 

Austausch und Kooperation

Im Zusammenhang der Mitgliedschaft des Institutes in der Leibniz-Gemeinschaft seit Januar 2017 nahm ein Vertreter der Bibliothek des ZMO an Treffen des Arbeitskreises Bibliothek und sowie des Arbeitskreises Open Access der Leibniz-Gemeinschaft in Mannheim teil. Zudem ist die Bibliothek des ZMO seit diesem Jahr im Beirat des Fachinformationsdienstes Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien (FID) in Halle vertreten und beteiligte sich an der konstituierenden Beiratssitzung  am 29. November 2017 an der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (Halle), wo die Projektentwicklung sowie perspektivische Neuausrichtungen des Fachinformationsdienstes diskutiert wurde.

Veranstaltung

Nicole Merkel-Hilf vom Fachinformationsdienst Asien an der SAI/UB Heidelberg präsentierte bei einem Besuch der Bibliothek am 12. Januar 2017 das von der DFG geförderte Portal CrossAsia, welches standortunabhängig einen schnellen und direkten Zugriff auf Spezialliteratur und forschungsrelevante Informationen ermöglichen soll. Im Vordergrund standen die Möglichkeiten elektronischen Publizierens im Open Access, Digitalisierungsprojekte und Zugriffsmöglichkeiten auf lizensierte Volltexte. Am Tag des offenen Denkmals (9. September 2017) beteiligte sich das ZMO im Rahmen eines Tages der offenen Tür. Die Bibliothek organisierte in diesem Zusammenhang eine Veranstaltung für Kinder mit Geschichten aus dem persischen Nationalepos Šāhnāma: Zunächst die Legende vom Ursprung der Sinti und Roma, wonach einst 12.000 Musikanten von Indien nach Persien entsandt wurden. Anschließend behandelte die Šāhnāma-Sage von Kawa, seiner Schmiedeschürze und dem Newroz-Feuer den Ursprung des Volkes der Kurden.

Zahlen

Im Bereich Monografien wurden im Jahre 2017 insgesamt 997 Medieneinheiten erworbenen. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 35.904 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 80.000 Medieneinheiten. Die Anzahl laufender Zeitschriften und neu ins System aufgenommener Zeitschriftentitel aus Altbeständen beziffert sich auf insgesamt 284 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt 17.908.

 

Jahresbericht 2016

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Studentische Mitarbeit: Theresa Schlögl, Anne Kukuczka

Personal

Teresa Schlögl schloss ihr Studium am 31.10.2016 ab und beendete damit auch ihren Dienst als Studentische Mitarbeiterin in der ZMO-Bibliothek. Teresa Schlögl war seit dem 01.12.2011 in der Bibliothek beschäftigt. Sie vertrat über einen längeren Zeitraum den Leiter der Archivabteilung und war daher für die Erfassung von Archivalien aus dem Aktennachlass des Arabisten und Historikers Prof. Gerhard Höpp in ein elektronisches Findbuch verantwortlich. Diese Aufgabe beinhaltete die Pflege von umfassenden Master­listen. In diesen wurden die Titeldaten der in unterschiedlichsten (auch sehr seltenen) Sprachen vorliegenden Dokumente zusammengeführt und die Daten gemäß festgelegter Normen vereinheitlicht. Insbesondere hinsichtlich der Angaben in Transkription (Arabisch) erforderte dies besondere fachliche Qualifikation. Zudem war Frau Schlögl mit der Erschließung und Einarbeitung von Archiv­materialien aus dem Nachlass des Indologen Dr. Horst Krüger betraut. Für das elektronische Findbuch ordnete Frau Schlögl die in unterschiedlichsten Sprachen vorliegenden Dokumente, verzeichnete sie gemäß festgelegter Normen und sicherte die Originale in speziellen Archivboxen. Im Oktober wurde als Nachfolgerin die Studentin Anne Kukuczka eingestellt und mit der Einarbeitung der Akten aus den Nachlässen von Dr. habil. Peter Sebald  sowie von Prof. Trutz von Trotha betraut.

Bestand

Die Einarbeitung der Nachlässe von Dr. habil. Peter Sebald  sowie von Prof. Trutz von Trotha (insges. 50 Umzugskisten) zur Geschichte des deutschen Kolonialismus und insbesondere Togos, welche die Bibliothek im vergangenen Jahr erhalten hatte, wurde im Herbst 2016 in Angriff genommen. Die Forschungsliteratur wird seitdem von Diplombibliothekarin Ursula Benzin katalogisiert und die Archivmaterialien von der Studentin Anne Kukuczka sortiert und in speziellen Archivboxen gesichert. Nach Absprache mit Frau Sebald und Herrn Prof. Ulrich van der Heyden werden die Akten eingeteilt in Materialien zur Regionalgeschichte von Niesky, welche später an den Lokalhistoriker Kai Kranich nach Niesky zurückgeschickt werden, in privates Schriftgut wie Briefe, Zeugnisse u.ä., welches dann an Frau Sebald zurückgegeben wird, und in Archivalien der wissenschaftlichen Forschung von Sebald und Trotha, welche am ZMO verbleiben und wiederum nach Themen sortiert in verschiedene Archivboxen aufgeteilt werden. Einzelne Bücher, die keinem der o.g. Zwecke zugeordnet werden konnten wurden mit Einverständnis von Frau Sebald und Prof. van der Heyden einer karitativen Bestimmung zugeführt und auf dem Bücherflohmarkt der Medizinischen Hilfe für Vietnam e.V. zugunsten behinderter Kinder veräußert.

Ergänzend zu der bereits am ZMO verwahrten Forschungsliteratur aus der Hinterlassenschaft von Petra und Joachim Heidrich wurden einige bibliophile Werke der beiden genannten SüdasienwissenschaftlerInnen, die im Besitz ihres Sohnes Ole Heidrich verblieben waren, nach dessen Tode 2016 ebenfalls dem ZMO vermacht. Jane Dulfaqar überbrachte im Oktober 2016 der Bibliothek des ZMO grundlegende, arabischsprachige Forschungsliteratur zur irakischen Kultur- und Zeitgeschichte. Die Büchersammlung stammt von ihrem Vater, dem Journalisten Hassan Dulfaqar, dessen Vorfahren in Bagdad lebende iranische Kurden waren. Seine Eltern waren 1926 von Kermanshah in Persien nach Baghdad im Iraq übergesiedelt. Hassan Dulfaqar wurde dort 1934 als erstes von acht Kindern geboren. Von Bagdad aus floh er 1955 nach Europa und lebte schließlich in Deutschland. 1961 zog er nach Dresden, wo er ein Studium der Architektur begann und nebenbei als freier Journalist, Übersetzer und Kalligraf arbeitete. 1977 zieht er in die BRD nach München und wird Journalist für die irakische Zeitung al-Jumhuriyya (Die Republik). Seit 1986 war Hassan Dulfaqar Chefredakteur für die arabische Redaktion der Fachzeitschrift Printing and Packaging. Er starb 2014 in München.

Räumlichkeiten

Wie in dem gesamten Gebäude wurden auch in den Bibliotheksmagazinen und anderen Bereichen, in denen Bibliotheksregale aufgestellt waren, umfassende Brandschutzmaßnahmen durchgeführt. Einige Bibliotheksregale mussten daraufhin entfernt und große Mengen Bücher umgelagert werden. In diesem Zusammenhang und um Aufstellungsfläche für die neuen Nachlässe zu gewinnen wurden veraltete Bestände an Nachschlagewerken ausgesondert und auf dem Dachboden verstaut. Für die Unterbringung der Bücher aus dem Sebald-Trotha-Nachlass wurden vonseiten des Hauswarts neue Regale im Magazin aufgebaut. Ebenso errichtete dieser eine Regalwand im Eingangsbereich der Bibliothek.

Austausch und Kooperation

Im Jahre 2016 fand eine Kooperation der neugeründeten Bibliothek des Junus-Emre-Instituts in Berlin mit der ZMO-Bibliothek statt. Dies ermöglichte Beratung und Austausch bei der Einführung von Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) und Katalogisierungssoftware des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) in der Bibliothek des Junus-Emre-Instituts. In den Jahren zuvor war es ebenfalls bereits zu Beratung und Austausch hinsichtlich der Neumitgliedschaft im Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) und der damit verbundenen Migration der Katalogdaten von dem System Allegro C zu Pica in der Bibliothek der Theologischen Hochschule Friedensau sowie in der Bibliothek des Wissenschaftskollegs zu Berlin (WIKO) gekommen.

Veranstaltung

Anlässlich 150 Jahre Türkischer Friedhof Berlin und 75 Jahre Iranischer Friedhof Hamburg fand am Tag des offenen Denkmals 2016, welcher unter dem Motto stand „Gemeinsam Denkmale erhalten“, in der ZMO-Bibliothek eine Ausstellung und ein Vortrag zum Thema „Totenruhe im Islam und deutsche Friedhofskultur“ statt. Der o.g. Leitgedanke „Gemeinsam Denkmale erhalten … lehnt sich an den Vorschlag des Europarats an, die European Heritage Days 2016, deren deutscher Beitrag der Tag des offenen Denkmals ist, unter das Motto ‚Heritage and Communities‘ zu stellen.“ Primär sollte bei der Veranstaltung auf die über das elektronische Findbuch des Archives der ZMO-Bibliothek zugänglichen Forschungsmaterialien von Prof. Gerhard Höpp zum osmanischen Friedhof vor der Berliner Şehitlik-Moschee hingewiesen werden. Zudem wurden in der Ausstellung im Lesesaal Fotographien von osmanischen Grabstelen aus Istanbul gezeigt, welche Frau Renate Schiele zusammen mit Herrn Prof. Klaus Kreiser fotografiert hatte, als Vorlauf zu einem Forschungsprojekt von Dr. Hans-Peter Laqueur. Prof. Kreiser hatte im Jahre 2014 der Bibliothek des ZMO seine wissenschaftliche Aktensammlung sowie turkologische Forschungsliteratur zur Verfügung gestellt. Darunter befand sich ein Archivordner mit den Originalfotografien der osmanischen Grabstelen. Weitere Aspekte der Ausstellung waren: aktueller Konflikt zwischen Salafisten/Wahhabiten (Purismus) und Schiiten (Volksglauben), Verkennung salafistischer Gefahr durch säkulare Regierungen, neue umstrittene Forschungen zu Tod und Bestattung des Propheten Muhammad, Ehrengräber der Şehitlik-Moschee und Genozid an Armeniern.

Zahlen

Die Zahl der im Jahre 2016 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 1.014 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 34.907 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 75.000 Medieneinheiten. Die Anzahl laufender Zeitschriften und neu ins System aufgenommener Zeitschriftentitel aus Altbeständen beziffert sich auf insgesamt 276 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 17.800. In diesem Jahr wurde wieder ein größerer Auftrag für Buchbindearbeiten erteilt. Neben einzelnen Reparaturen oder Broschurbindungen erhielten die betroffenen 342 Bände Zeitschriften und Monographien in der Regel einen robusten Bibliothekseinband.

 

Jahresbericht 2015

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Studentische Mitarbeit: Theresa Schlögl, Maija Susarina

Bestand

Eine Schenkung der Islamwissenschaftlerin Dr. Bettina Gräf von 150 Buchtiteln zu islamischem Recht, insbesondere zu dem islamischen Rechtsgelehrten Yūsuf ʿAbdallāh al-Qaraḍāwī, welcher als Fernsehprediger des katarischen Senders Al Jazeera international bekannt wurde, konnte vollständig in den Bibliotheksbestand und in den Verbundkatalog des GBV eingearbeitet werden. Mit der Katalogisierung aller russischsprachigen Titel aus der Dauerleihgabe der 2012 verstorbenen Zentralasien-Wissenschaftlerin Dr. Dina Wilkowsky wurde auch die Einarbeitung dieser vor allem im Hinblick auf die Region Kasachstan wertvolle Forschungsliteratur zum Abschluss gebracht. Die Titelaufnahmen stehen nun in kyrillischem Original sowie der internationalen wissenschaftlichen Transkription im Verbundkatalog des GBV zur Verfügung.

In diesem Jahr wurden auch die für die aktuelle Forschung am ZMO wichtigsten Teile aus der Bücherschenkung von Jakob Rösel, Professor für internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit am Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften der Universität Rostock, katalogisiert. Insgesamt hatte die Bibliothek 40 Bücherkisten mit den Themenschwerpunkten Geschichte, Politik, Ethnologie der Länder Pakistan, Sri Lanka und Indien erhalten. Prof. Rösel hatte u.a. viele Jahre an einem interdisziplinären Forschungsprojekt in Indien gearbeitet. Seine eigenen Publikationen behandeln vornehmlich Demokratisierungsprozesse, Migrationsprozesse, kulturelle Hybridisierung, ethnische und nationalistische Konflikte in Südasien (Indien und Pakistan).

Durch Vermittlung von Prof. Ulrich van der Heyden erhielt die Bibliothek in 50 Umzugskisten die Nachlässe von Dr. habil. Peter Sebald  sowie von Prof. Trutz von Trotha zur Geschichte des deutschen Kolonialismus und insbesondere Togos. Die Forschungen der beiden Wissenschaftler zur kleinsten der afrikanischen Kolonien des deutschen Kaiserreichs gelten als wegweisend für die Kolonialgeschichte von 1884/85 bis 1918/19. Der 1934 in Niesky in Sachsen geborene Peter Sebald studierte afrikanische Geschichte in Leipzig und arbeitete als Chefredakteur der Fachzeitschrift Asien – Afrika – Lateinamerika sowie am Institut für Allgemeine Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Trutz von Trotha wurde 1946 in Freiburg im Breisgau geboren und studierte dort Soziologie, Politikwissenschaft sowie Neuere Geschichte. Von 1989 bis 2009 lehrte er Soziologie an der Universität Siegen und verstarb schließlich 2013. Die befreundeten Wissenschaftler hatten vereinbart, dass der zuerst aus dem Leben scheidende seinen Togo-Nachlass dem jeweils anderen überlässt und dieser beide Sammlungen einer Institution seiner Wahl vermacht. Das Material enthält u.a. Karteikarten mit wichtigen Daten deutscher Bewohner und Besucher der Kolonie Togo.

Dr. ʿĀdil  Fraiǧāt, pensionierter Professor für arabische Literatur an der Universität Damaskus, hat der ZMO-Bibliothek drei Serien geisteswissenschaftlicher Zeitschriften verkauft. Es handelt sich um die geschichtswissenschaftliche Zeitschrift Dirāsāt taʾrīḫīya  (1991-2012) aus Damaskus, alle Ausgaben der palästinensischen literaturwissenschaftlichen Zeitschrift al-Karmel (1981-2008) sowie alle Bände der ökumenischen theologischen Zeitschrift Risālat al-Islām, maǧalla islāmīya ʿalamīya (1949-1972). Letztgenannter Titel, welcher in Bibliotheken nur selten zu finden ist, war in Kairo von der Dār at-Taqrīb Baina 'l-Maḏāhib al-Islāmīya veröffentlicht worden. Die Gründung dieser ökumenischen Organisation in Kairo durch religiöse Gelehrte 1947 hatte das Ziel die Annäherung der Konfessionen zu erleichtern, vor allem zwischen Sunniten und Schiiten. Nach dem Ende der Veröffentlichung der Zeitschrift im Jahre 1972 reanimierte Āyatullāh ʿAlī Ḫāminaʾī die Idee der ökumenischen Bewegung im Iran 1991 durch die Gründung der al-Maǧmaʿ al-ʿĀlamī lit-Taqrīb Baina 'l-Maḏāhib al-Islāmīya. Im selben Jahr wurden alle Ausgaben von Risālat al-Islām neu aufgelegt. Diese in Kunstleder gebundene Neuauflage ist nun Teil des Literaturbestandes der ZMO-Bibliothek.

Räumlichkeiten

Der Eingangsbereich der Bibliothek hat im Jahre 2015 eine Neugestaltung erfahren. Dabei stand die Absicht im Mittelpunkt, einen separaten Raum für die Nutzung von Mikrofiches und Mikrofilmen zu schaffen. Hier finden sich nun alle Stahlschränke für die Aufbewahrung der Mikroformen, ein Arbeitsplatz mit Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegerät sowie daran angeschlossenem Computer für die Digitalisierung. Ergänzt wurde die Einrichtung durch Regale für Nachschlagewerke. An der Infotheke wurde das Wandregal für Nachschlagewerke erweitert.

Die Zahl der im Jahre 2015 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 1.316 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 33.893 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 75.000 Medieneinheiten. Die Anzahl laufender Zeitschriften und neu ins System aufgenommener Zeitschriftentitel aus Altbeständen beziffert sich auf insgesamt 265 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.271 (756 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 17.700.

 

Jahresbericht 2014

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Studentische Mitarbeit: Theresa Schlögl, Jona Vantard, David Leupold

Elektronisches Findbuch

Als Studentische Mitarbeiter waren jeweils für zwei Monate Theresa Schlögl, Jona Vantard und David Leupold mit der Erschließung und Einarbeitung von Archivmaterialien (23 Archivboxen sowie ein Karton mit Mikrofilmen) aus dem Nachlass des Indologen Dr. Horst Krüger in einem elektronischen Findbuch betraut. Für das elektronische Findbuch ordneten die MitarbeiterInnen die in unterschiedlichsten Sprachen vorliegenden Dokumente, verzeichneten sie gemäß festgelegter Normen und sicherten die Originale in speziellen Archivboxen. Ebenso wurden die Mikrofilme aus dem Krüger-Nachlass verzeichnet und lassen sich nun im elektronischen Findbuch unter der Rubrik Mikrofilme / Mikrofiches recherchieren. Dr. Horst Krüger (17.8.1920 - 11.3.1989) war Mitarbeiter am Institut für Allgemeine Geschichte der Humboldt Universität, an der Handelsvertretung der DDR in Indien und an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Hier leitete er die Forschungsgruppe Süd- und Südostasien des Zentralinstituts für Geschichte der AdW mit dem Spezialgebiet Indische nationale Befreiungsbewegung in ihren Beziehungen zur internationalen Arbeiterbewegung. Die Bibliothek des Zentrums Moderner Orient erwarb 1993 den Nachlass Horst Krügers. Mit diesen verbliebenen 23 Archivboxen sowie dem Karton Mikrofilme ist der Akten-Bestand des Krüger-Nachlasses nun vollständig katalogisiert und über ein elektronisches Findbuch erschlossen. In den letzten zwei Jahren konnte eine verstärkte internationale Nachfrage hinsichtlich der Krüger-Akten festgestellt werden.

Bestand

Eine Sammlung von Forschungsliteratur (388 Monographien und 296 Sonderdrucke) zu den Themen Wahhābīya, Salafīya und Zwölferschia (bes. Libanon, Irak und Arabische Halbinsel) sowie zu dem arabischen Aufstand im Ersten Weltkrieg und den islamischen Reformbewegungen des 20. Jh. übergab Prof. Werner Ende der Bibliothek des ZMO. Die gesamte Schenkung wurde sogleich vollständig eingearbeitet. Zu diesem Anlass hielt Prof. Ende am 13. November 2014 einen Vortrag über den muslimischen Gräberkult und seine Feinde am Beispiel der Auseinandersetzungen um den Friedhof Maqbarat al-Baqīʿ in Medina. Werner Ende lehrte in Hamburg von 1977 bis 1983 als Professor für Gegenwartsbezogene Islamwissenschaft und war von 1983 bis 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Islamwissenschaft am Orientalischen Seminar der Universität Freiburg. Seit seiner Emeritierung lebt er in Berlin. Werner Ende war 1992 maßgeblich an der Schaffung des damaligen Forschungsschwerpunkts Moderner Orient beteiligt - in Folge einer Evaluierung der Akademie der Wissenschaften der DDR durch den Wissenschaftsrat - sowie 1996 an der Gründung des ZMO als außeruniversitäres Geisteswissenschaftliches Zentrum der historischen Kultur- und Sozialwissenschaften.

Magazin

Um in dem Büchermagazin erneut etwas Stellfläche für Neuerwerbungen der kommenden Jahre zu gewinnen, wurde die Aufstellung von ca. 70 Regalmetern selten genutzter Bücher vor allem mit Magazin-Signatur N in verschiedene Flügel des Gebäudes ausgelagert. Dies hatte sich als die effektivste Lösung erwiesen. Ursprünglich war die Möglichkeit des Anmietens eines Außenlagers geprüft worden. Hier hätten die Bücher zwar fachgerecht in Regalen und in klimatisierten Räumen gelagert werden können, die jährliche Miete sowie Kosten und Aufwand für die Autofahrten zu dem einige Kilometer entfernten Außenlager erschienen uns jedoch bislang noch nicht gerechtfertigt. In Zukunft wird man hier jedoch nach weiteren Lösungen suchen müssen.

Die Zahl der im Jahre 2014 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 1.315 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 32.577 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 73.000 Medieneinheiten. Aufgrund der enormen Kostensteigerungen im Hinblick auf die 79 laufenden Zeitschriftenabonnements der ZMO-Bibliothek mussten zu Beginn des Jahres 22 Zeitschriften abbestellt werden. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich insgesamt auf 247 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 17.500.

 

Jahresbericht 2013

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Archiv: Tilmann Böcker; Studentische Mitarbeit: Theresa Schlögl

Elektronisches Findbuch

Tilman Böcker, Leiter der Archivabteilung in der Bibliothek des ZMO, konnte im letzten Jahr seiner Tätigkeit am Institut die Einarbeitung des Aktennachlasses von Prof. Gerhard Höpp vollständig zum Abschluss bringen. Diese ca. 7.000 Datensätze sind online mit den Scans der Archivdokumente verknüpft. Wie bereits in den letzten beiden Jahrbucheinträgen erwähnt, konnte eine enorme internationale Nachfrage aufgrund sehr hoher Zugriffszahlen auf die Website ermittelt werden. Seit 2013 ist die ZMO-Bibliothek bei dem von der Vereinigung

für Afrikawissenschaften in Deutschland e.V. organisierten bundesweiten Treffen zu Forschungsinfrastrukturen im Bereich der Afrikawissenschaften vertreten. Ziel der beteiligten Bibliotheken ist die koordinierte Präsentation und Erschließung aller Sammlungen und Archive mit Afrika-Bezug in Mitteleuropa.

Open Access

Tilman Böcker arbeitete ein Konzept für die Open-Access-Politik des ZMO aus und stellte es der Institutsleitung vor. Die Kernpunkte des Konzeptes fasste Herr Böcker zu einem Leitbild des Institutes zusammen. Seit 2013 werden die Open-Access-Publikationen des ZMO nach folgendem Verfahren aufgenommen: Melden der Titel bei der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt, wo die Texte auf dem Server dauerhaft archiviert werden (Langzeitarchivierung) und eine URN als dauerhaften, ortsunabhängigen Bezeichner für eine Online-Ressource erhalten. Diese dauerhaft gültige URN zu dem in Frankfurt gespeicherten Dokument wird dann mit den Titeldaten in den Gemeinsamen Verbundkatalog des GBV als Katalogisat eingegeben. So sind die Daten über Schnittstellen an alle Metakataloge angebunden und erscheinen z.B. in WorldCat oder KVK.

Bestand

Drei Bücher-Schenkungen wurden im Laufe des Jahres 2013 der ZMO-Bibliothek anvertraut bzw. in den Bestand der Bibliothek eingearbeitet. Dr. Samuli Schielke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO, überreichte der Bibliothek eine Sammlung grauer Literatur, welche von islamischen Vereinen in Ägypten publiziert wurde. In den Schriften werden u.a. die Themen Sufismus, Heiligenverehrung sowie Grabmäler muslimischer Heiliger in Ägypten behandelt. Frau Steppat stellte der Bibliothek einen Büchernachlass der Schauspielerin, Schriftstellerin und Islamwissenschaftlerin Gisela Kraft zur Verfügung. Gisela Kraft befasste sich mit türkischer Literatur und veröffentlichte ihre deutschen Nachdichtungen der Gedichte von Nâzım Hikmet. Ihre Auseinandersetzung mit der deutschen Romantik zeigt die Romantrilogie „Prolog zu Novalis“, „Madonnensuite“ und „Planet Novalis“. Eine Sammlung grauer Literatur zum Thema Islamwissenschaft, welche Prof. Werner Ende der ZMO-Bibliothek vor einiger Zeit vermacht hatte, wurde 2013 katalogisiert und damit für die Nutzung zugänglich gemacht.

Um in dem Büchermagazin wieder etwas Stellfläche für Neuerwerbungen der kommenden Jahre zu gewinnen, wurde die Aufstellung der Bücher mit Magazin-Signatur D (Südasien) im vorderen Teil des Kellers vollständig neu gestaltet. Aus dem gleichen Grund musste auch die Aufstellung der Zeitschriftenbände im hinteren Teil des Kellers vollständig neu gestaltet werden.

Die Zahl der im Jahre 2013 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 1.160 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 31.262 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 70.000 Medieneinheiten. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 245 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 17.000.

 

Jahresbericht 2012

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Archiv: Tilmann Böcker; Studentische Mitarbeit: Theresa Schlögl

Elektronisches Findbuch

Der Aktennachlass von Prof. Gerhard Höpp konnte durch den Leiter der Archivabteilung, Tilman Böcker, bis auf einige wenige Dokumente eingearbeitet werden. Diese ca. 7.000 Datensätze sind online mit den Scans der Archivdokumente verknüpft. Wie bereits im letzten Jahrbucheintrag erwähnt, konnte eine enorme internationale Nachfrage aufgrund sehr hoher Zugriffszahlen auf die Website ermittelt werden. Herr Böcker begann daraufhin, ein umfassendes Konzept für die Erschließung und Digitalisierung aller übrigen am Institut aufbewahrten Aktennachlässe von bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft zu erarbeiten. Ziel ist u.a. die Anpassung des Datenbankschemas und die Einrichtung einer OAI-Schnittstelle, um das auf einer Excel-Tabelle basierende Findbuch der ZMO-Bibliothek in BASE, Deutsche Digitale Bibliothek bzw. WorldCat Digital Collection Gateway zu integrieren.

Bestand

Im Laufe des Jahres 2012 wurden zwei Schenkungen sowie eine Dauerleihgabe der ZMO-Bibliothek anvertraut. Dina Wilkowsky hatte seit 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO zu Diskussionsklubs in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft und Islam geforscht. Sie verstarb am 19. Januar 2012. Ihre Sammlung seltener und wertvoller Forschungsliteratur aus Zentralasien wurde dem ZMO als Dauerleihgabe übergeben. Wolfgang Zielke, 1967-1969 Konsul und 1977-1979 Leiter des Generalkonsulats der DDR in Tansania, vermachte dem ZMO seine Büchersammlung zur Zeitgeschichte Afrikas. Diese enthält zahlreiche Werke, welche in afrikanischen Ländern südlich der Sahara publiziert wurden. Gertraud Steppat übergab dem ZMO Dokumente, Fotos und persönliche Tagebücher über die Tätigkeit ihres Mannes als Gründungsdirektor das Kairoer Goethe-Institutes (1955-1959) und als Leiter des Orient-Instituts Beirut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (1963-1968).

Alle seit Bestehen des ZMO erworbenen Büchernachlässe konnten 2012 in den Bestand der Bibliothek eingearbeitet werden und sind nun im Online-Katalog (und damit auch im Bibliotheksverbund) recherchierbar. Die Konzentration auf die Katalogisierung der Nachlässe war notwendig geworden, um nach den Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Trockenlegung der Kellerräume eine Optimierung der Magazinaufstellung zu ermöglichen. So konnte etwas Stellfläche für die Neuerwerbungen der kommenden Jahre gewonnen werden. Zudem wurden einige Regalmeter Stellfläche durch die Aussonderung veralteter EDV-Lehrbücher und das Aufstellen von verschließbaren Schränken im Treppenhaus geschaffen. Um nach der Trockenlegung der Kellerräume das Raumklima im Bibliotheksmagazin langfristig zu kontrollieren und zukünftige Schimmel-Bildung zu verhindern, installierte der EDV-Techniker ein System von untereinander verknüpften Funk-Hygrometern.

Die Zahl der im Jahre 2012 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 2.143 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 30.102 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 55.000 Medieneinheiten. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 241 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 17.000.

 

Jahresbericht 2011

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Archiv: Tilmann Böcker; Studentische Mitarbeit: Theresa Schlögl

Trotz zusätzlicher Belastungen durch die Bauarbeiten im Magazin, dem mehrmaligen Umräumen des gesamten Magazinbestandes an Büchern, Zeitschriften und Archivmaterialien, dem nachträglichen Erfassen aller seit 1992 abonnierter Zeitschriften in GBV und ZDB, der zusätzlichen Katalogisierung in arabischer Originalschrift, der Erfassung und der Digitalisierung von Archivmaterialien gelang es den Bibliotheks-MitarbeiterInnen in diesem Jahr, mehr Medieneinheiten einzuarbeiten als in den Jahren zuvor.

Trockenlegung Kellergeschoss (Magazinräume der Bibliothek)

Aufgrund von Feuchtigkeit in den Magazinräumen der Bibliothek hatten 89 Bücher aus der dem ZMO anvertrauten Teilbibliothek für Deutsche und Allgemeine Geschichte der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR Schaden genommen. Diese mussten im Mai 2010 von einer Firma für Bestanderhaltung unter einer Reinluftwerkbank behandelt werden. Somit war der Handlungsbedarf hinsichtlich einer Erneuerung der Abdichtung der Außenwände des Kellergeschosses deutlich geworden. Umgehend wurden daher im Frühjahr 2011 die ersten Maßnahmen zur Trockenlegung eingeleitet. Die Magazin-Bestände der Historischen Kommission (HiKo), welche sich ebenfalls in den Kellerräumen befinden, wurden für die gesamte Bauzeit ins Landesarchiv Berlin ausgelagert bis auf einen Rest von 70 lfd. m Ordner. Für die Bücher des ZMO bot das Landesarchiv die Unterbringung für einen Zeitraum von 4 Wochen an, was in Anbetracht des Umfanges der Baumaßnahmen als nicht ausreichend angesehen wurde. Stattdessen wurden die Bestände des ZMO gemäß einem von dem Architektur-Büro Schornberg erstellten Umzugsplan innerhalb des Kellergeschosses umgelagert. So konnten in den jeweils freigeräumten Bereichen die Bauarbeiten durchgeführt werden. Die Kosten für die Umlagerung der Bücher wurden durch den Senat der Stadt Berlin übernommen. Die Umzugsarbeiten für die das ZMO-Magazin betreffenden Bauabschnitte begannen am 04.07.2011 und endeten am 31.10.2011. Im Rahmen dieser Maßnahmen führte der Bibliotheksleiter auch eine komplette Neustrukturierung der Magazinaufstellung durch. Die historisch gewachsene verstreute Aufstellung wurde bereinigt und alle Bestände nun als geschlossene Blöcke nach der Häufigkeit ihrer Nutzung geordnet aufgestellt. Zudem befinden sich Neuerwerbungen, Nachlässe, Zeitschriften und Archivmaterialien nun in separaten Kellerabschnitten. Durch diese Bereinigung der Aufstellung und das rationelle Zusammenführen von einzelnen Bestandsgruppen konnte Stellfläche für zukünftige Bücherkäufe gewonnen werden. Im November 2011 kaufte die Bibliothek fehlende Regalteile nach und konnte so weitere 115 Regalmeter Stellfläche für Neuerwerbungen gewinnen.

Der Bibliotheksleiter hatte zudem arabische Zeitungen im Umfang von 90 Umzugskisten, welche im Keller gelagert waren, chronologisch sortiert und in die Regale eines geeigneten Raumes eingeordnet. So entstand ein umfassendes Archiv für Zeitungen der Jahre 1984-2009 aus Saudi-Arabien, Irak, Ägypten und Kuwait.

Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV)

Nach dem Beitritt der Bibliothek des ZMO zu dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) im Frühjahr 2010 mussten auch im Jahre 2011 umfassende Anpassungen an den ZMO-Katalogdaten vorgenommen werden. Entsprechend dem GBV-Konzept werden seit Anfang 2011 alle vom ZMO abonnierten Zeitschriften über das neuen Lokalsystems LBS4 mit dem Erwerbungsmodul ACQ verwaltet. Diplombibliothekarin Ursula Benzin verzeichnete den gesamten Bestand an Zeitschriften, die seit Bestehen des ZMO abonniert wurden, entsprechend den in Deutschland geltenden Normen in der zentralen Katalogdatenbank des GBV. Von dort werden sie dann in die Zeitschriftendatenbank (ZDB) eingespielt, womit das ZMO auch in diesem zentralen bundesweiten Nachweisinstrument für Zeitschriften integriert ist. Vor allem aufgrund ihrer Spezialbestände in orientalischen Sprachen wäre nun wichtig, dass die ZMO-Bibliothek auch die Berechtigung für die direkte Titelaufnahme in der ZDB erhält. Dies wurde bei der Verwaltung der ZDB in der Staatsbibliothek Berlin für das Jahr 2012 beantragt. Hinsichtlich der arabischen Bücher ist zu erwähnen, dass der Bibliotheksleiter seit April 2011 alle arabischen Titel nicht nur in DMG-Transkription (entsprechend der in Deutschland geltenden DIN-Norm 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) sondern auch in arabischer Originalschrift in den Katalog eingibt. Dies gilt für alle Neuerwerbungen und rückwirkend auch für alle Altdaten arabischer Titel (ca. 15000). Im zentralen Katalog des GBV werden die Titel bereits zusätzlich in arabischer Originalschrift angezeigt, noch nicht jedoch im lokalen Online-Katalog. Nachdem der Bibliotheksleiter bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2008 (Ehrengast Türkei) zahlreiche Publikationen aus dem Irak erwerben konnte, begründete er im Mai 2011 auf der MELCom (Middle East Libraries Committee) Jahrestagung in Berlin eine dauerhafte Geschäftsverbindung zu dem irakischen Buchhändler Ibrahim al-Rajab (al-Muthanna Bagdad). Neue und ebenfalls sehr ergiebige Geschäftsbeziehungen baute er auf zu dem iranischen Schriftsteller und Buchhändler Abbas Maroufi (Hedayat) und zu der türkischen Buchhandlung Gökkusagi Kitabevi.

Elektronisches Findbuch

Die Erschließung der am ZMO verwahrten Archivmaterialien aus Nachlässen in einem Elektronischen Findbuch, welche seit 01.08.2010 von dem Islamwissenschaftler Tilmann Böcker geleitet wird, hat sich bereits als großer Erfolg herausgestellt. Obwohl erst 70 % der Dokumente aus dem Aktennachlass von Prof. Gerhard Höpp online erschlossen und digitalisiert sind, konnte für den Zeitraum von 30.November 2010 bis 30.Oktober 2011 die enorme Nachfrage von 12523 Zugriffen auf die Website des Elektronischen Findbuches nachgewiesen werden. Nach der Recherche mit dem Elektronischen Findbuch melden sich Nutzer aus aller Welt per E-Mail oder Telefon, da sie gerne Dokumente einsehen würden, die noch nicht erfasst sind. Noch nicht bearbeitete Archivkisten, für die sich so die größte Nachfrage zeigt, versucht Herr Böcker dann als Nächstes zu bearbeiten. Neben der forcierten Arbeit im Hinblick auf den Aktennachlass von Prof. Gerhard Höpp erarbeitete Herr Böcker auch ein umfassendes Konzept für die Erschließung und Digitalisierung aller am Institut aufbewahrten Aktennachlässe von bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft.

Personal

Teresa Schlögl, Studentin der Lateinischen Philologie und Islamwissenschaften an der FU Berlin, arbeitet seit dem 1. Dezember 2011 als Studentische Hilfskraft in der Bibliothek des ZMO. Ihre Aufgaben sind die Inventarisierung und Signierung arabischer, persischer, türkischer und europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen. Vor allem ist Frau Schlögl mit der Erschließung von Aktenmaterial aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp und mit dessen Einarbeitung in das elektronische Findbuch des ZMO beschäftigt.

Bestand

Im Januar 2011 vermachte die Witwe des Botschafters a. D. Dr. Rudolf Schmidt (4. 6. 1938 – 6. 11. 2010) dessen private Büchersammlung der Bibliothek des ZMO. Während seiner vierunddreißigjährigen Berufslaufbahn wirkte er in einer Vielzahl von Aufgabenfeldern am Auswärtigen Amt in Bonn und an zahlreichen Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland, z. B. 1975 – 1977 Deutsche Botschaft in Kinshasa (Kongo), 2000 – 2003 Botschafter in Ankara (Türkei). Sein Nachlass wurde umgehend eingearbeitet und katalogisiert.

Die Zahl der im Jahre 2011 neu erworbenen Monografien beträgt insgesamt 2271 Medieneinheiten. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 27959 Medieneinheiten. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 55.000 Medieneinheiten. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 221 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierter elektronischer Zeitschriften beträgt ca. 14.000.

 

Jahresbericht 2010

Bibliothek: Ursula Benzin, Thomas Ripper; Archiv: Tilmann Böcker; Studentische Mitarbeit: Chantal Carucci

Im Jahre 2010 wurde der Personalbestand in der Bibliothek erhöht. Gründe sind die erheblich gestiegene Zahl an WissenschaftlerInnen und StudentInnen, welche im ZMO beschäftigt sind bzw. die Bibliothek frequentieren, die Umstellung des Bibliothekssystems, die Überarbeitung aller arabischen Katalogdaten gemäß der in Deutschland geltenden Norm und die forcierten Anstrengungen hinsichtlich der Erfassung und Digitalisierung bedeutender Archivbestände.

Tilmann Böcker (Magister Artium Islamwissenschaft, Uni Bonn 2009) ist seit dem 01.08.2010 in der Bibliothek des Zentrums Moderner Orient über einen Werkvertrag als akademischer Mitarbeiter beschäftigt. Er unterstützt den Bibliotheksleiter bei der Einarbeitung arabischer Titel, welche für Projekte am ZMO benötigt werden. Herr Böckers Qualifikation für diese Tätigkeit ergibt sich aus seinen Erfahrungen als studentische Hilfskraft in der Bibliothek am Seminar für Orient- und Asienwissenschaften, Abteilung Islamwissenschaft, der Uni Bonn, wo er bereits arabische Titel katalogisiert hatte.  Zudem führt Herr Böcker die Erschließung der in der Bibliothek des ZMO aufbewahrten Akten aus den Nachlässen von Prof. Dr. Gerhard Höpp und Dr. Horst Krüger durch. Für einige laufende Forschungsprojekte am ZMO (Dr. Bettina Gräf: Öffentliche Debatten im transkulturellen Raum: Die Vorstellungen vom Islam als politische Ordnung zu Beginn des Kalten Krieges; Dr. Benjamin Zachariah: Indische Exilanten in Berlin, 1914-1945) ist die Erschließung dieser Archivmaterialien notwendig. Bei der Einarbeitung der genannten Archivalien in das elektronische Findbuch des ZMO ist Herr Böcker verantwortlich für die Pflege von umfassenden Masterlisten, die Vereinheitlichung aller bislang gemachten Eingaben sowie die Einhaltung der festgelegten Normen. Insbesondere hinsichtlich der Wiedergabe arabischer Begriffe und Namen gemäß der offiziell geltenden Norm für die Transkription erfordert dies besondere fachliche Qualifikation.

Chantal Carucci (Studium der Sozialwissenschaften, Türkisch und Persisch in Florenz, Ankara und Berlin) arbeitet seit dem 01.10.2010 in der Bibliothek des ZMO als studentische Hilfskraft. Sie arbeitet an der Inventarisierung und Signierung persischer, türkischer und europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen. Vor allem ist Frau Carucci zurzeit mit der Erschließung von Aktenmaterial aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp und mit dessen Einarbeitung in das elektronische Findbuch des ZMO beschäftigt.

Die Stelle von Ursula Benzin als Diplombibliothekarin wurde am 01.10.2010 für die Dauer von 12 Monaten um 5,5 Stunden pro Woche aufgestockt. Ihr Aufgabenbereich umfasst die Einarbeitung (Inventarisierung, Katalogisierung und Signierung) europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen, die Ausleihe und Führung der Benutzerkonten, Auskunftsdienste und Betreuung von MitarbeiterInnen und Gästen, Zeitschriftenverwaltung sowie die Unterstützung bei der Betreuung des Magazins. Weiterhin ist sie auch mit der Einarbeitung von Archivmaterialien aus dem Nachlass von Prof. Gerhard Höpp in das elektronische Findbuch der Bibliothek beschäftigt.

Im Frühjahr trat die Bibliothek des ZMO dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) bei. Damit ist nun das gemeinsame Katalogisieren mit wichtigen orientwissenschaftlichen Bibliotheken (Sondersammelgebiet Halle, Staatsbibliothek Berlin, Orient-Institut-Beirut und Istanbul, Uni-Bibliotheken Jena, Erfurt, Gotha, Göttingen, Hamburg, Kiel) in einer Verbunddatenbank möglich. Durch die Mitgliedschaft im GBV sind die Bestände des ZMO auch im Karlsruher Virtuellen Katalog / KVK erfasst, was zur Folge hat, dass nun zahlreiche NutzerInnen, welche das ZMO bislang nicht kannten, auf unsere Bestände aufmerksam geworden sind. Die Mitgliedschaft im GBV erforderte eine Umstellung des elektronischen Bibliothekssystems von Allegro auf Pica und die Einrichtung umfassender Software für die Katalogisierung und den Erwerb. Zudem war die Einführung der DMG-Transkription (entsprechend der in Deutschland geltenden DIN-Norm 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) rückwirkend auf alle Katalogdaten arabischer Titel (ca. 15000 Bände) notwendig. Teilweise konnten die Titel maschinell an bereits in der Verbunddatenbank vorhandene Datensätze angehängt werden. Ca. 8000 vor allem arabische Titeldatensätze musste der Bibliotheksleiter allerdings in den Sommermonaten manuell überarbeiten und an die geltenden Normen anpassen. Trotz der umfangreichen Arbeiten im Zusammenhang mit der Systemumstellung und der Erfassung der Archivmaterialien gelang es den Bibliotheks-MitarbeiterInnen in diesem Jahr die höchste Zahl an Neuerwerbungen seit acht Jahren einzuarbeiten. Zu diesem Erfolg beigetragen hatte auch der am ZMO beschäftigte Wissenschaftler Friedhelm Hoffmann durch eine private Schenkung arabischer Forschungsliteratur sowie durch umfassende, im Auftrag der Bibliothek durchgeführte Bücherkäufe in verschiedenen nordafrikanischen Ländern. In diesem Jahr wurden erstmals auch vor Ort in Berlin türkische, arabische und persische Buchhandlungen zum Bücherkauf besucht.

Im Jahre 2010 wurden 1.277 Monografien neu erworben und bearbeitet. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 25.688 Bände. Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 50.000 Bände. Der Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen beziffert sich auf 179. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierten elektronischen Zeitschriften beträgt 9.449.

 

Jahresbericht 2009

Bibliothek: Sibylle Wegener / Ursula Benzin, Thomas Ripper; Studentische Mitarbeit: Kübra Küçük

Frau Sibylle Wegener war vom 15.02.2009 bis zum 31.07.2009 in der Bibliothek des Zentrums Moderner Orient als Diplombibliothekarin beschäftigt. Frau Wegener war vor allem mit der Einarbeitung (Inventarisierung, Katalogisierung und Signierung) europäisch- und arabischsprachiger Neuerwerbungen betraut. Frau Wegener war zudem maßgeblich an der Erstellung von Konzepten zur Einführung der Transkription arabischer Titeldaten gemäß der in Deutschland geltenden Norm (DIN) sowie zur Teilnahme am Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) beteiligt.

Frau Kübra Küçük war vom 16.08.2009 bis zum 15.10.2009 in der Bibliothek des ZMO als studentische Hilfskraft beschäftigt. Frau Küçük war vor allem mit der Bestellung und Einarbeitung europäisch- und türkischsprachiger Neuerwerbungen betraut. Ein herausragendes Projekt von Frau Küçük war die Einarbeitung von Autographen und Original-Archivmaterialien aus dem Nachlass von Prof. Gerhard Höpp in die Autographen- und Nachlassdatenbank Kalliope. Dabei wurden die Titeldaten mit gescannten Abbildungen der Dokumente verknüpft. Dieses Projekt, welches sich auf die Dokumente zu den Themen "Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus" und "Essad Bey" beschränkte,  war bereits in den Jahren 2007 und 2008 von der damaligen Diplombibliothekarin Martina Febra zum größten Teil durchgeführt worden und konnte nun von Frau Küçük abgeschlossen werden.

Seit 15.10.2009 ist Frau Ursula Benzin in der Bibliothek des ZMO als Diplombibliothekarin beschäftigt. Ihre primäre Aufgabe besteht bislang in der Einarbeitung aller Archivmaterialien (d.h. nicht nur der Autographen und Originale) aus dem Nachlass von Prof. Gerhard Höpp in das elektronische Findbuch der Bibliothek. Zur Schutz des Bestandes sollen alle Titeldaten mit den gescannten Abbildungen der Dokumente verknüpft und nur diese gescannten Abbildungen für die Benutzung freigegeben werden, wobei in allen Fällen, wo dies aus rechtlichen Gründen bzw. aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre bedenklich erscheint, der Zugriff auf die Materialien durch ein Passwort geschützt bleibt. Ein weiteres Aufgabenfeld von Frau Benzin ist die Ausleihe einschließlich der Führung von Benutzerkonten sowie Auskunftsdienst und Betreuung von MitarbeiterInnen und Gästen.

Im Jahre 2009 wurden drei Projekte von besonderer Bedeutung in Angriff genommen: Zunächst wurde, wie bereits erwähnt, der Beschluss gefasst zur Erfassung der Titeldaten einschließlich Verknüpfung zu gescannten Abbildungen aller Dokumente aus dem Nachlass Höpp in dem elektronischen Findbuch der Bibliothek. Dies hatte sich aus Gründen des Bestandsschutzes als notwendig erwiesen. Zudem wurde beschlossen, dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) beizutreten. Dies würde in Zukunft das gemeinsame Katalogisieren mit wichtigen orientwissenschaftlichen Bibliotheken (Sondersammelgebiet Halle, Staatsbibliothek Berlin, Orient-Institut-Beirut und Istanbul, Uni-Bibliotheken Jena, Erfurt, Gotha, Göttingen, Hamburg, Kiel) in einer Verbunddatenbank ermöglichen. Durch die Mitgliedschaft im GBV würden unsere Bestände im Karlsruher Virtuellen Katalog / KVK (sowie versuchsweise sogar von WorldCat) erfasst und auch für NutzerInnen, welche das ZMO nicht kennen, leicht recherchierbar. Um diesen Effekt vor allem hinsichtlich der Studierenden der Berliner Universitäten HU und FU zu gewährleisten, möchten wir unsere Bestände zusätzlich durch den Berlin-Brandenburger Verbund KOBV erfassen lassen. Damit einher geht die Umstellung des elektronischen Bibliothekssystems von Allegro auf Pica und die Einrichtung umfassender Software für Katalogisierung, Erwerbung und Ausleihe. Das dritte und anspruchsvollste Projekt ist die Einführung der DMG-Transkription (entsprechend DIN-Norm DIN 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) rückwirkend auf alle Katalogdaten arabischer Titel (ca. 15000 Bände). Eine entsprechende halbmaschinelle Bearbeitung konnte zwar 2009 für alle Daten durchgeführt werden, für die manuelle Nachbearbeitung aller Daten bedarf es allerdings noch eines längeren Zeitraumes. Titelaufnahmen entsprechend DIN-Norm sind auch die Voraussetzung für die einheitliche Behandlung aller Daten im Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) beispielsweise im Falle einer zukünftigen maschinellen Ergänzung durch Titeldaten in arabischer Originalschrift.

Wie schon im Jahre 2006 wurden auch 2009 umfassende Bestandserhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen vor allem hinsichtlich des Akademie­bestandes sowie das Binden von laufenden Zeitschriften der vergangenen 4-5 Jahrgänge durchgeführt. Im Jahre 2009 wurden 903 Monografien neu erworben und bearbeitet. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 24.411 Bände. Der Bestand an laufenden Zeitschriften sowie den neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen umfasst 179 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierten elektronischen Zeitschriften beträgt 6.215. Die im Vorjahr erworbene Büchersammlung von Heinz Albach, welcher 1978 bis 1982 als Wirtschaftsattache in der deutschen Botschaft von Teheran diente und so Augenzeuge der islamischen Revolution wurde, konnte von Frau Küçük vollständig in den Bestand der Bibliothek eingearbeitet werden.

 

Jahresbericht 2008

Bibliothek: Martina Febra, Thomas Ripper

Personal

Frau Febra beendete am 15. Dezember 2008 ihre Tätigkeit in der Bibliothek des ZMO um ein Studium der Frankreichwissenschaften in Freiburg zu beginnen. Als Diplombibliothekarin war Frau Febra vor allem mit der Katalogisierung und Signierung europäischsprachiger (dt., engl., fr.) Neuerwerbungen sowie der Einarbeitung (Inventarisierung, Katalogisierung und Signierung) von Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen betraut. Schwerpunkte bildeten dabei die Einarbeitung von Büchern aus der Stiftung des Gelehrten-Ehepaares Fritz und Gertraud Steppat oder aus dem Nachlass von Prof. Gerhard Höpp. Ein herausragendes Projekt von Frau Febra war die Verzeichnung von Autographen und Original-Archivmaterialien aus dem Aktennachlass von Prof. Höpp in der Datenbank Kalliope, dem zentralen Sucheinstieg für Nachlässe und Autographen in Deutschland.

Ausleihe

Im Frühjahr 2008 wurde in der Bibliothek des ZMO eine Inventur hinsichtlich aller ausgeliehenen Titel durchgeführt. Die Menge der ausgeliehenen (z. T. auch vermissten) Bücher verringerte sich dadurch um ca. ein Drittel. Nach entsprechenden Erinnerungsmails der Bibliothek wurden vor allem Titel zurückgegeben, die seit langer Zeit ausgeliehen waren und von den NutzerInnen tatsächlich nicht mehr benötigt wurden. Die Zahl der vermissten Bücher und die Zahl der auf einen falschen Namen ausgeliehenen Bücher konnte erheblich verringert werden. So war es möglich bei bis zu 50% der Daten mancher Benutzerkonten fehlerhafte Zuweisungen von Ausleihen zu ermitteln, zu korrigieren und damit auf den aktuellen Stand zu bringen. In sehr wenigen Fällen konnte allerdings der Verbleib vermisster Bücher bislang nicht geklärt werden weil sich zu den Personen, welche den Leihschein unterschrieben hatten, noch kein Kontakt herstellen ließ.

Bibliothekssoftware

Hinsichtlich der Bibliothekssoftware allegro-C erwarb der EDV-Spezialist des ZMO Michael Schutz eine günstige Campuslizenz für alle drei GWZ-Zentren. Somit steht uns derzeit die neue Version allegro-C V29.1 zur Verfügung.

Elektronisches Findbuch

Bei der Erfassung des Aktennachlasses von Prof. Dr. Gerhard Höpp wurden entscheidende Fortschritte erzielt. Die bedeutendsten Themenbereiche Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus, Essad Bey, Muslime in Deutschland zur Zeit des Ersten Weltkrieges und der Zwischenkriegszeit wurden vollständig im Elektronischen Findbuch des ZMO erfasst. Soweit es sich um Autographe und Originale handelt, wurden die Dokumente der entsprechenden Themenbereiche von Frau Febra zusätzlich in der Datenbank Kalliope verzeichnet und mit gescannten Abbildungen der Dokumente verknüpft. In den Fällen, wo es rechtlich möglich ist, besteht zu diesen Scanns freier Online-Zugriff.

Bestand

Im Laufe des Jahres wurden der Bibliothek drei Büchersammlungen anvertraut: von den Islamwissenschaftlern Georges Khalil und Rainer Glagow sowie von Heinz Albach, welcher 1978 bis 1982 als Wirtschaftsattache in der deutschen Botschaft von Teheran diente und so Augenzeuge der islamischen Revolution wurde.

Zahlen

Im Jahre 2008 wurden 1134 Monografien neu erworben und bearbeitet. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 23.508 Bände. Der Bestand an laufenden Zeitschriften sowie den neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen umfasst 178 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8216 (701 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches).

 

Jahresbericht 2007

Bibliothek: Martina Febra, Thomas Ripper

Personal

Aus finanziellen Gründen konnte die bis 30.06.07 befristete Stelle einer studentischen Hilfskraft nicht verlängert werden. Sebastian Sons hatte diese Tätigkeit seit dem 01.10.2006 ausgeübt. Er hatte den Biblitotheksleiter erfolgreich bei der Einarbeitung arabischer Monographien aus dem Steppat-Nachlass unterstützt und war darüber hinaus mit der Einarbeitung von Monographien und Zeitschriften aus kleineren Nachlässen betraut gewesen.

Bestand

Die Anstrengungen hinsichtlich der Einarbeitung von Nachlässen führten auch im Jahre 2007 zu Erfolgen. Sowohl alle europäisch- als auch alle arabischsprachigen Werke aus der umfangreichen Privatbibliothek von Prof. Dr. Fritz Steppat, die er 1998 dem ZMO als Schenkung überlassen hatte, sind in den Bestand der Bibliothek eingearbeitet. Alle Titeldaten können nun über den Onlinekatalog recherchiert werden. Priorität hat seitdem die Erfassung des Aktennachlasses von Prof. Dr. Gerhard Höpp, welcher vor allem die Themen Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus, Muslime in Deutschland zur Zeit des Ersten Weltkrieges und der Zwischenkriegszeit, Essad Bey umfasst. Soweit es sich um Autographe und Originale handelt werden die Dokumente von Martina Febra in der Datenbank Kalliope (zentraler Sucheinstieg für Nachlässe und Autographen in Deutschland) verzeichnet und mit gescannten Abbildungen der Dokumente verknüpft. In den Fällen, in denen es rechtlich möglich ist, besteht zu diesen Scanns freier Online-Zugriff. Die Titeldaten aller übrigen Archivmaterialien aus dem Höpp-Nachlass (z. B. Auszüge aus Forschungsliteratur) werden in ein Elektronisches Findbuch eingegeben, das unser Mitarbeiter Jasper Michalczik entwickelte.

Im Laufe des Jahres wurde der Bibliothek auch ein neuer bedeutender Nachlass anvertraut. Nachdem der Nahost-Korrespondent der FAZ Dr. Harald Vocke im Februar 2007 verstorben war vermachte seine Frau dessen journalistische Arbeiten sowie dessen arabische Fachliteratur über den modernen Orient dem ZMO. Es handelt sich um rund 20 Regalmeter Bücher und Akten - darunter seine eigenen Artikel, welche vom Jemen-Krieg, vom Libanon- und Palästina-Konflikt, von der ersten Ölkrise, der Situation der Christen im heutigen Orient und anderen zeithistorischen Problemen handeln. Der Nachlasses ist im Magazin der Bibliothek nach Sachgebieten geordnet aufgestellt. Auch wenn das Material noch nicht katalogisiert ist, steht es somit für eine Recherche nach Sachgebieten zur Verfügung. Von den Akten sind aus Gründen des Schutzes noch lebender Personen allerdings gegenwärtig nur die Ordner mit journalistischen Arbeiten, die Dr. Vocke publiziert hatte, für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zahlen

Im Jahre 2007 wurden 1046 Monografien neu erworben und bearbeitet. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 22.374 Bände. Der Bestand an laufenden Zeitschriften sowie den neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen umfasst 177 Titel. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8073 (558 Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches).

 

Jahresbericht 2006

Bibliothek: Martina Febra, Thomas Ripper; Studentische Mitarbeit: Sebastian Sons

Personal

Am 30.09.2006 beendete Frau Marta Schulz ihren Dienst als Diplombibliothekarin und die Stelle wurde mit Frau Martina Febra besetzt. Frau Schulz hatte seit dem 01.10.1997 in der Bibliothek des ZMO gearbeitet. Ihre Aufgaben waren u.a. die Katalogisierung europäischsprachiger (dt., engl., fr., russ.) Neuerscheinungen sowie die Einarbeitung, Signierung und Katalogisierung (auch russischsprachiger) Monographien und Zeitschriften aus Nachlässen, Ausleihe einschließlich der Führung der Benutzerkonten, Auskunftsdienst und der Betreuung von Gästen. Besonders verdienstvoll war die Einarbeitung der Monographien sowie der Zeitschriften des der Bibliothek als Dauerleihgabe anvertrauten orient-geschichtlichen Altbestandes der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR (ca. 10000 Bände).

Zum 01.10.2006 wurde Frau Martina Febra als Diplombibliothekarin eingestellt. Sie hatte zuvor Bibliothekswesen an der Fachhochschule Köln mit dem Schwerpunkt Informationstechnologie in Bibliotheken studiert. Das für diesen Studiengang vorgesehene Praxissemester hatte sie in der Cité du Livre (Öffentliche Bibliothek) in Aix-en-Provence abgeleistet. Neben der Benutzerbetreuung und der Zeitschriftenverwaltung war sie bislang vor allem mit der Einarbeitung europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie europäischsprachiger Monographien aus dem Nachlass von Prof. Steppat betraut.

Frau Britta Frede, die seit 01.12.2003 in der Bibliothek des Zentrums Moderner Orient als studentische Hilfskraft gearbeitet hatte, wechselt zum 15.5.2006 nach erfolgreichem Studienabschluss am Institut für Islamwissenschaft der FU-Berlin innerhalb des ZMO auf die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin. Frau Fredes Aufgaben in der Bibliothek waren vor allem die Einarbeitung der arabischen Neuerwerbungen sowie der arabischen Titel aus dem Steppat-Nachlass.

Zum 01.10.2006 wurde Sebastian Sons (befristet bis 30.06.07) als studentische Hilfskraft eingestellt. Er unterstützte den Biblitotheksleiter bei der Einarbeitung arabischer Monographien aus dem Steppat-Nachlass und war darüber hinaus mit der Einarbeitung von Monographien und Zeitschriften aus kleineren Nachlässen betraut.

Dienstleistungen

Im Laufe des Jahres wurde in der Bibliothek der Zugang zu Elektronischen Zeitschriften im Rahmen der EZB, zu grundlegenden Datenbanken sowie zu den zahlreichen Online-Angeboten im Rahmen der Nationallizenzen eingeführt. Mit Hilfe des EDV-Mitarbeiters wurde der Lesesaal zu einer Art Erlebnisbibliothek mit geräumigen Internetarbeitsplätzen, Wohlfühlbereich sowie einer Freihandaufstellung nach DDC 22 umgestaltet. Vor den Büroräumen der Bibliothek wurde ein kundenfreundlicher Eingangsbereich mit Ausleihtheke einschließlich Recherchemonitor für die Nutzerberatung sowie grundlegenden Nachschlagewerken eingerichtet. Großer Wert wurde auf den Abschluss mehrerer Projekte zur Einarbeitung von umfangreichen Zeitschriften-, Bücher- und Aktenbeständen aus Gelehrtennachlässen bzw. dem o.g. Akademie­bestand gelegt. So brachte Frau Schulz das Projekt zur Rekonstruktion der Bestandsnachweise für die Zeitschriften des Akademie­bestandes zum Abschluss und Frau Frede das Projekt zur Einarbeitung der Zeitschriften und Archivmaterialien aus dem Steppat-Nachlass.

Zahlen

Im Jahre 2006 wurden 808 Monografien neu erworben und bearbeitet. Dies liegt deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (1262) was mit vermehrten Kosten für Zeitschriften und Online-Produkte sowie dem vermehrten Einsatz der Arbeitskräfte bei der Einarbeitung von Nachlassmaterialien zusammenhängt. Der Bestand aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 21.328 Bände. Der Bestand an laufenden Zeitschriften sowie den neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln aus Altbeständen betrug 170 Titel. Die in Auftrag gegebenen umfassenden Bestandserhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen hinsichtlich des Akademie­bestandes wurden bis Dezember abgeschlossen.