Über die Vermessung von Ländereien (Çiftliks) im osmanischen Schwarzmeerraum des neunzehnten Jahrhunderts: Staat, Grundherr*innen und Pächter*innen (AvH)
Dieses Projekt befasst sich mit einem vernachlässigten Bereich der Forschung, nämlich den vielschichtigen Aspekten der Umwandlung des Grundbesitzes in Samsun, durch eine Mikrostudie über die Erhebung der çiftliks, die in den ersten Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts entstanden sind. Es beleuchtet den umstrittenen und komplizierten Prozess der Registrierung und Identifizierung von Land und Grundbesitzer*innen auf den großen Ländereien. Es will die Verflechtung globaler, imperialer und regionaler Dynamiken in Bezug auf die landwirtschaftliche Produktion aufzeigen. Das Projekt analysiert die vielfältigen Akteur*innen und ihre Ansprüche auf das Land (die osmanische Zentralregierung, die lokalen Machteliten, die Pächter*innen) und die Transformation der Nutzungs- und Eigentumsrechte an dem çiftlikisierten Land während der globalen Ära. Zusammengefasst geht es in diesem Projekt um die Umwandlung der de facto Eigentumsrechte in die de jure Rechte an dem Land im 19. Jahrhundert im Rahmen der allgemeinen rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und administrativen Veränderungen.