
In einer Welt, in der die Lebenserwartung steigt, werden Generationenbeziehungen neu gestaltet. Damit verbundene Debatten und soziale, institutionelle, zeitliche und räumliche Praktiken sind auch in Afrika, Asien und dem Nahen Osten Ergebnis und Grundlage längerfristiger Transformationsprozesse, die spezifische demographische Strukturen hervorbringen. Ohne die zahlreichen aktuellen Studien zu Jugend auszuklammern, konzentriert sich die Arbeit des Forschungsfeldes auf Akteure mittleren Alters und alte Menschen und stärkt die historische Perspektive. Das Forschungsfeld fragt nach dem Einfluss staatlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen auf Konzeptionen von Lebensalter. Es untersucht, inwiefern Urbanisierung, Infrastrukturentwicklung und Migration Generationenbeziehungen stabilisieren oder brüchig machen. Wie wird in diesem Zusammenhang das Thema Gerechtigkeit zwischen den Generationen neu verhandelt? Inwiefern werden historisch verankerte Ideen über das „richtige“ Älterwerden und den moralisch akzeptablen, alternden Körper in diesen Neuverhandlungen hinterfragt und transformiert?