Geschichtsbilder

In Zeiten globaler gesellschaftlicher Krisen und Umbrüche sowie mangelnder Utopien und Zukunftsentwürfe werden Vergangenheiten oft zu einer umkämpften Ressource. Unter welchen Umständen aber, und mit welchen politischen Zielen können Geschichtsbilder zu einer mobilisierenden gesellschaftlichen Kraft werden? Welche Vorstellungen von gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Berechtigung, über und für die Vergangenheit zu sprechen, verknüpfen sich damit? Diese und andere Fragen werden im Rahmen des Forschungsfeldes behandelt. Die empirischen Untersuchungen sind in zumeist muslimisch geprägten (post)kolonialen oder (post)sozialistischen Kontexten in Asien, Afrika und dem Nahen Osten verortet. Auseinandersetzungen und Konflikte, aber auch Annäherungen und Verflechtungen im Umgang mit Geschichtsbildern werden analysiert. Davon ausgehend wird nach regional bzw. global zirkulierenden Mustern gefragt. Inhaltliche Schwerpunkte sind u.a. das Verhältnis von historisch arbeitenden Wissenschaften und Politik, die Bedeutung von Erinnerungspolitik und Erinnerungspraktiken sowie der Umgang mit Geschichtsbildern im Alltag.

Projekte des Forschungsfeldes

Dr. Veronica Ferreri

Paper Trails and Dislocated Bureaucracies (BMBF)

Bis Juli 2022
Dr. Ergün Özgür

The Impact of Multicultural Policy Implementations and Acculturation Strategies on the Adaptation of Muslim and non-Muslim Immigrants from Turkey (Humboldt-Stipendium)

Bis August 2020

Das moderne Indien in deutschen Archiven, 1706–1989 (MIDA)

Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Langfristvorhaben (November 2014 bis Oktober 2026) unter Beteiligung von Prof. Dr. Ravi Ahuja, Centre for Modern Indian Studies (CeMIS) an der Universität Göttingen, Dr. Heike Liebau, Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) Berlin, und Prof. Dr. Michael Mann, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (IAAW), HU Berlin.

Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit"

Zentraler Gegenstand des interdisziplinären Leibniz-Forschungsverbundes "Wert der Vergangenheit" (LFVWdV) sind „Wertbildungsprozesse und Wertekonkurrenzen in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über die Vergangenheit“.

Der Forschungsverbund analysiert die Bedeutung und den Status der Vergangenheit für Gesellschaften, vor allem in Zeiten politischer und sozialer Transformationsprozesse, aber auch in Krisen und Konflikten in nationalem oder globalem Maßstab. Im Rahmen des Verbundes arbeiten Forscherinnen und Forscher aus 21 Instituten, Forschungsmuseen und bildungswissenschaftlichen Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern. 

Das ZMO bringt sich in die drei thematischen Bereiche (HUBs) des Leibniz-Forschungsschwerpunktes ein: Evidenzregime, raumzeitliche Ordnungsmuster und Vergangenheit als öffentliche Ressource.

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