Tobias Delfs – Geschichtsbilder

Koloniale Devianz im 18. Jahrhundert in globalgeschichtlicher Perspektive. Das Beispiel des Dänisch-Englisch-Halleschen Indienmissionars Lambert Christian Früchtenicht (1772–ca. 1806)

Dr. Tobias Delfs

Im Mittelpunkt des Projekts stehen Ausprägungen und Auswirkungen kolonialer Devianz im 18. Jahrhundert. Ausgehend vom Beispiel des Indienmissionars Lambert Christian Früchtenicht wird eine regional und thematisch vergleichende Perspektive eröffnet, die über die christliche Mission hinausgeht und andere kolonialgeschichtlich relevante Bereiche wie Handel, Seefahrt, Militär oder die Kolonialadministration mit einbezieht. Indem Aktionen und Reaktionen in lokalen wie translokalen Netzwerke analysiert werden, wird koloniale Devianz hier in einen globalgeschichtlichen Kontext gerückt. Im Ergebnis werden eine Forschungsedition zu Früchtenicht sowie ein vergleichend ausgerichteter Sammelband mit thematisch und geographisch unterschiedlichen Fallstudien entstehen. 

Dieses Forschungsprojekt ist Teil von Das moderne Indien in deutschen Archiven, 1706–1989 (MIDA), ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Langfristvorhaben (November 2014 bis Oktober 2026) unter Beteiligung von Prof. Dr. Ravi Ahuja, Centre for Modern Indian Studies (CeMIS) an der Universität Göttingen, Dr. Heike Liebau, Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) Berlin, und Prof. Dr. Michael Mann, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (IAAW), HU Berlin.