Dauerleihgabe Dr. Semaan Harik

Dr. Semaan Harik

Dr. Semaan Harik war in der DDR ausgebildeter und promovierter Absolvent der Filmhochschule Babelsberg sowie späterer Bildjournalist.  Er verstarb 2017 in Berlin und hat einen aufschlussreichen schriftlichen, fotografischen und künstlerischen Nachlass hinterlassen. Das Material liegt in deutscher und arabischer Sprache vor. Frau Dr. Sabine Schilfert hat alle Unterlagen in Archivboxen geordnet und diese der Bibliothek des ZMO im Dezember 2021 als Dauerleihgabe übergeben. Neben der unten aufgeführten provisorischen Tabelle fertigt Frau Schilfert zurzeit ein detailliertes Verzeichnis aller Dokumente für die Bibliothek des ZMO an.

Biografische Angaben zu Dr. Simon (Semaan) Harik

1941: Wird geboren in Bteghrine/Mount Liban im Libanon. Wächst auf in einer alteingesessenen bäuerlichen Familie griechisch-orthodoxen Glaubens

1960: Schließt ab eine Abendoberschule in Beirut/Libanon, ist danach tätig im libanesischen Film- und Fernsehbereich

1964: Reist ein in die DDR zur Aufnahme eines Studiums an einer DDR-Hochschule. Besucht Herder-Institut der Karl-Marx-Universität zur Studienvorbereitung ausländischer Studierender auf ein Studium in der DDR, Leipzig (bis 1967)

1967: Wird immatrikuliert an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg HFF, Fachrichtung Regie (bis 1971)

1971: Schließt Studium ab als Diplom-Regisseur mit einer künstlerische Diplomarbeit mit dem Dokumentarfilm „Über eine Art zu Leben [Arbeitertheater des VEB Bandstahl-Kombinats Eisenhüttenstadt EKO in Eisenhüttenstadt]“

1972: Dritter Hauptdarsteller in dem später verbotenen DDR-DEFA Spielfilm „Die Taube auf dem Dach“ unter der Regie von Iris Gusner

1974: Beginnt wissenschaftliche Aspirantur an der HFF und der Humboldt-Universität zu Berlin (bis 1977)

1977: Wird promoviert an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin zum Dr. phil. mit der Dissertationsschrift zum Thema: „Die gegenwärtige Situation der Medien Film und Fernsehen im Libanon: Ihre Organisation, Funktion und Aufgabe in der nationaldemokratischen Etappe“.

1977: Nimmt auf freiberufliche Tätigkeit als Dolmetscher und Übersetzer Arabisch-Deutsch-Arabisch, als freiberuflicher Regisseur und Bildjournalist sowie Tätigkeit in der Kinder- und Jugendarbeit (bis 2015)

1982: Leitet Projekt zur Herausgabe des Lehr- und Übungsbuch der Gebärden Gehörloser“ in Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR, 1981-1982

1983: Wird Mitglied des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR (bis 1989)

1990: Wird Mitglied der IG Medien/Vereinte Dienstleitungsgesellschaft ver.di/ Fachgruppe Journalismus (bis 2017)

1992/1994: Ist tätig in der Kinder- und Jugendfilmarbeit in Berlin-Friedrichshain

1992: Wird Mitglied der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst und Mitglied des Vereins der ausländischen Presse in Deutschland e.V. (bis 2016)

1998: Ist überwiegend tätig als freiberuflicher Bildjournalist in Berlin, arbeitet zum Teil auftragsbezogen und überwiegend seriell mit den Themenschwerpunkten „Be-gegnungen mit arabischen und afrikanischen Politikern und Diplomaten, „Situationen und Ereignissen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Industrie, Politik, Wissenschaft, Medizin, Musik. Kunst und Modewelt sowie zum Thema, „Integration“ in Berlin

2017: Verstirbt in Berlin

 

Kurzübersicht des Nachlasses von Dr. Semaan (Simon) Harik (1941–2017) Schrift-, Bild- und Tondokumente in analoger und digitaler Form

Lebensdokumente  
Archivbox 1 Inhalt
Mappe 1 Verschiedene Lebensläufe
Mappe 2 Persönliche Ausweise und Urkunden
Mappe 3 Wohnungsangelegenheiten, Unterhaltsangelegenheiten, 1972–1977. Rentenangelegenheiten, 2005–2015
Mappe 4 Tätigkeit im Libanon bis 1964, Ausbildung und Tätigkeit in der DDR ab 1964–1977
Mappe 5 Herder-Institut der Karl-Marx-Universität zur Studienvorbereitung ausländischer Studierender auf ein Studium in der DDR, Leipzig, 1965/67, [Deutsche] Hochschule für Filmkunst bzw. und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Regiestudium, 1967–1977
Mappe 6 Anschriftenverzeichnisse, Adressbücher; Notizbücher, 1971–1975
Mappe 7 Tageskalender mit eigenhändigen Arbeitsnotizen, 1969–1971
Mappe 8 Allgemeine Studienunterlagen
Mappe 9–10 Internationales Studentenkomitee ISK an der HFF, 1970
 
Archivbox 2 Student Fachrichtung Regie, 1967–1971, Fachunterricht
Mappe 11–12 Regie I - 1. Studienjahr 1967/68, Regie II - 2. Studienjahr 1968/69
Mappe 13–17 Regie III - 3. Studienjahr 1969/70
Mappe 18–19 Regie IV - Studienjahr 1970/71
Mappe 20 Abschlussfilm „Über eine Art zu Leben [Arbeitertheater des VEB Bandstahl-Kombinats Eisenhüttenstadt EKO in Eisenhüttenstadt“, 1971
Mappe 21 Schriftliche Diplomarbeit, 1971
   
Archivbox 3 Wissenschaftlicher Aspirant Studienjahr 1972/73 bis Studienjahr 1976/77
Mappe 22 Unterlagen zur Aspirantur
Mappe 23 Vorarbeiten für Dissertation
Mappe 24 Dissertation, 1973–1974, Dokumentarfilmprojekt
Mappe 25 „Reise durch den Libanon“, 1973/1974
Mappe 26 „Internationales Treffen junger Historiker“ Potsdam, 1975
Mappe 27 Darsteller bei DEFA-Filmproduktionen, DEFA Studio für Spielfilme, 1968–1973, u.a. „Die Taube auf dem Dach“, 1971/72, Freiberufliche Tätigkeit als Regisseur, Dolmetscher, Übersetzer ab 1977
Mappe 28 Verschiedenes
Mappe 29 Kinder- und Jugendarbeit, 1992–1994, Werke, Dokumentarfilme
Mappe 30 „Feier irakischer Frauen aus Anlass des Internationalen Frauentages am 07.03.1979“ veranstaltet von dem DDR-Komitee der Allgemeinen Föderation Irakischer Frauen in der Botschaft der Republik Irak in Berlin, darin: s/w. Fotografien als Papierabzüge, „Pioniere der Zukunft“ über irakische Studierende in der DDR, 1979, Auftraggeber: National Union der Irakischen Studenten in der DDR (NUIS)
 
Archivbox 4  
Mappe 31 Vertragliche Unterlagen
Mappe 32 Arbeitsmaterialien
Mappe 33 „Grüße aus Basrah: Folkloregruppe aus dem Irak gastiert in Berlin“ Filmbeitrag über den Auftritt der Volkstanzensembles aus Basra in der Berliner Volksbühne am 19.05.1979
Mappe 34 „Künstler aus Palästina: Über die Ausstellung „Palästinensische Malerei“ des Allgemeinen Verbandes Palästinensischer Künstler, 1980
Mappe 35 Eröffnung der Ausstellung „Nigerianische Kunst der Gegenwart“ am 13. Juli 1982 in Berlin, Hörfunkbeitrag „Aus dem Unterricht heraus verhaftet: Erinnerungen an [den Pädagogen] Rudolf Hartig“, Rundfunkporträt, 1980, Radio DDR, Bildjournalistische Beiträge
Mappe 36 „Lehr- und Übungsbuch der Gebärden Gehörloser“ in Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR, 1981–1982:, darin vor allem vertragliche Unterlagen, Korrespondenz, Arbeitsnotizen in deutscher Sprache, Text- und Fotobeiträge von Simon Harik aus seiner freiberuflichen Tätigkeit 1998–2007 (überwiegend in deutsch)
Mappe 37 1998–2000
Mappe 38 2001–2007
   
Archivbox 5  
Mappe 39–40 Belegexemplare mit veröffentlichten Fotos und Texten; deutsch und arabisch
Mappe 45 Fotoserien über den Künstler Walter Womacka und die Tätigkeit des Freundeskreises Walter Womacka e.V. mit Begleitmaterial, 2000–2014

Fotoserien des chronologisch nach Jahreszahlen sortierten Arbeitsarchivs von Simon Harik

S/W und Color Papierabzüge analoger und digitaler Fotografien, Negative in Negativtaschen mit eigenhändiger Beschriftung, teilweise in deutscher und arabischer Sprache mit Datum und Thema, Kontaktbögen, Bilddateien auf DVD, Daten-CD, Kameraspeicherkarten; überwiegend in Schutzhüllen aus Pergamin und Negativtaschen, sowie fotobegleitendes Material in Schriftform mit Kontextinformationen.

Archivbox 6 1993–1999
Archivbox 7 1999
Archivbox 8 2000–2001
Archivbox 9 2001–2002
Archivbox 10 2002–2003
Archivbox 11 2003–2004
Archivbox 12 2004–2005
Archivbox 13 2005
Archivbox 14 2005–2006
Archivbox 15 2006–2007
Archivbox 16 2007
Archivbox 17 2007–2008
Archivbox 18 2009
Archivbox 19 2010–2015
Archivbox 20 Fotoserien und Einzelbilder, als Papierabzüge, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, thematisch vorgeordnet, Fotobegleitendes Material aus den Jahren 1997–2015
Archivbox 21 1998–2007
Archivbox 22 2008–2016, Visitenkarten Dritter, thematisch sortiert, Tageskalender mit eigenhändigen Arbeitsnotizen von SH mit losen Einlagezetteln aus den Jahren 2001–2012, 2014, VHS-Videokassetten mit Filmaufnahmen von eigener Hand, 1992–1998
Archivbox 23–24 Druckexemplare, vor allem Fachliteratur aus seiner Schul- und Studienzeit, darunter mit eigenhändigen Namenszug SH, Lesespuren und Einlagezetteln sowie Druckexemplare mit handschriftlichen Autor*innenwidmungen für SH; 54 Stk. In Deutsch, 24 Stk in Arabisch