Wurzeln Schlagen: Pflanzen als Weggefährten von Migrant*innen in Deutschland
Das Projekt untersucht Beziehungen zwischen türkischen Migrant*innen und ihren Pflanzen. Migrant*innen verschiedener Generationen, die zu unterschiedlichen Zeiten nach Deutschland kamen, bauen Pflanzen an und versorgen sie. Durch die Erforschung des Verhältnisses von Migrant*innen zu ihren Pflanzen sollen Erkenntnisse über die Bedeutung des Zusammenwirkens unterschiedlicher Spezies in Prozessen von Heimisch werden und Integration gewonnen werden. Dem Projekt liegt die Annahme zugrunde, dass Verbindungen von Menschen und nicht-menschlichen Akteur*innen in sozialen Prozessen stets eine wichtige Rolle spielen. Pflanzen begleiten Menschen in ihrem Ringen um Heimisch werden in einer neuen Umgebung. Sie teilen Herausforderungen von Akklimatisierung und Adaption. Sie sind Träger*innen von Bedeutungen und Erinnerungen, sie verkörpern ein Gefühl von Geborgenheit. Die Sorge um Pflanzen ist Teil des Bestrebens von Migrant*innen, sich an einem fremden Ort einzurichten und diesen in ein Heim zu verwandeln. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen und in der Integrationsarbeit nutzbar zu machen, ist es erforderlich, den intimen Beziehungen zwischen den Migrant*innen und ihren Pflanzen, sowie ethischen Aspekten dieser Betreuung nachzugehen. Das Projekt basiert auf innovativen Forschungsmethoden. Ergebnisse sollen sowohl in wissenschaftlichen Publikationen als auch in einer Ausstellung präsentiert werden.