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Nachlass Dr. habil. Peter Sebald und Prof. Trutz von Trotha

In der heutigen Kolonialhistoriographie, soweit es sich um die Kolonialherrschaft in Togo handelt, sind sicherlich zwei Namen hervorzuheben: Dr. habil. Peter Sebald († 2018) und Prof. Dr. Trutz von Trotha († 2013). Die Forschungsergebnisse dieser beiden Wissenschaftler bieten eine detaillierte Studie zu der deutschen Herrschaft in Togo 1884–1914. Zahlreiche Archivquellen, Monographien, Sammelbände, Lehrveranstaltungen, Zeitschriftartikel, Vorträge aus ihrem Nachlass dienen nun als wertvolle Informationsquelle für die aktuelle Forschung.

Fotos: Am 1. Juni 2018 präsentierte Alisher Karabaev im Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) die Archivalien von Dr. habil. Peter Sebald († 5.3.2018) zur Kolonialgeschichte Togos. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e.V., welche bei diesem Anlass auch eine großzügigen Spende von 1000 Euro für das Archiv zusagte. Durch Vermittlung von Prof. Ulrich van der Heyden erhielt die Bibliothek des ZMO die Nachlässe von Dr. habil. Peter Sebald  sowie von Prof. Trutz von Trotha zur Geschichte des deutschen Kolonialismus und insbesondere Togos. 40 Meter laufender Akten und Bücher wurden vonseiten der Familie von Peter Sebald in rund 50 Kartons grob aussortiert, um sie an das ZMO weiterzuleiten.

Der Nachlass besteht aus drei Teilen: Von Sebald selbst geordneten Materialien, ungeordnete Dokumente sowie Bücher. Außer diesen drei Teilen gibt es 11 Kartons mit dem Nachlass von Trutz von Trotha, die noch zu ordnen sind.

Der erste und bedeutendste Teil besteht aus den von Sebald selbst aussortierten Unterlagen. Diese wurden von Sebald in 149 Ordnern untergebrachten und in ein Drehregal gestellt. Diese Dokumente können nach chronologischen, geografisch-regionalen, thematischen Gesichtspunkten sowie nach Autor*innen und den Archivsignaturen mehrfach zugeordnet werden.

Den zweiten Teil bildete ein unsortierter Stapel von Unterlagen, die sich unterschiedlichsten Themen widmen von persönlichen politischen Ansichten bis zu wissenschaftlichen Arbeiten von anderen Autor*innen und Abschlussarbeiten von Studierenden. Diese Unterlagen wurden von November 2017 bis April 2018 sortiert und geordnet. Während der Bearbeitung des zweiten Teils des Nachlasses kamen unterschiedliche Materialien zum Vorschein: Flyer, Broschüren und Kopien von publizierter Togo-Literatur, Aktenmaterialien aus den Archiven, zahlreiche Manuskripte von eigenen Werken, Zeitungsartikel, Einladungen zu auf die Region bezogenen Veranstaltungen, eine große Zahl an Photographien aus der Zeit des Kolonialismus bis zur Gegenwart, Briefwechsel zu unterschiedlichen Themen mit Togo Bezug.

Ein Teil des Aktennachlasses ist über ein elektronisches Findbuch erschlossen. Einzelne Dokumente können hier über Stichworte ermittelt werden.

Alisher Karabaev