Kai Kresse – Cross-cutting research

Anthropologie (im Norden) und Theorie (aus dem Süden)

Prof. Dr. Kai Kresse

Das Forschungsprojekt untersucht die Rolle(n) und die Arbeit, die eine kritische Anthropologie angesichts der jüngsten postkolonialen Kritik und der dekolonialen Herausforderungen für Epistemologien und Wissensproduktion leisten kann, und versucht sie anhand dessen neu zu bewerten. Dies geschieht mit kritischem Blick auf die Verankerung im globalen Norden und die daraus entstehende Notwendigkeit einer zentraleren Auseinandersetzung mit Wissen, Konzepten und intellektuellen Traditionen aus dem globalen Süden. m kollaborativen Austausch mit Kolleg*innen und Partner*innen in/aus Deutschland, Afrika und darüber hinaus, ist ein besonderes Anliegen des Projekts, wie die Auseinandersetzung mit Theorien und Denker*innen aus den Forschungsgebieten des ZMO (mit Ostafrika und der Swahili-Region als persönlichem Ausgangspunkt) unser Denken neu ausrichten kann, um angemessenere - und weniger eurozentrische - Denkweisen und Konzeptualisierungen von Welt und Gesellschaft zu entwickeln. Von zentraler Bedeutung ist hierbei das Engagement in dialogischen Prozessen interdisziplinären und interregionalen Austauschs, um über die Aufgaben der Anthropologie (und verwandter Disziplinen) nachzudenken, und die besondere Rolle, die Einzelne übernehmen können. Im Wissen um die je eigene Limitierung und Positionalität und auf Grundlage spezifischer regionaler und theoretischer Expertise versucht das Projekt, aus dem Engagement mit einem breiten Spektrum von Texten und Diskussion zu lernen, um damit konstruktiv an einer Reorientierung zu arbeiten.

Dieses Projekt knüpft an die am ZMO angesiedelte Arbeitsgruppe "Thinkers and Theorising from the South", das kollaborative Netzwerk co2libri (Conceptual collaboration: living borderless research interaction), gefördert durch die Berlin University Alliance (BUA), sowie die Swahili Baraza, an.