Synthese und Querschnitt

Die vier Forschungsfelder des Hauptforschungsprogramms sind in eine übergreifende Struktur eingebunden, die folgende Ziele verfolgt:

  1. Die Ergebnisse aus den vier Forschungsfeldern sollen zusammengeführt werden.
  2. Querschnittsthemen, die mehrere Forschungsfelder betreffen, sollen in den Fokus gerückt werden
  3. Sowohl breitere als auch spezifischere Fragen, die thematisch mit dem Forschungsprogramm in Verbindung stehen, sollen untersucht werden und so die Forschungsfelder konzeptionell und methodologisch ergänzen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZMOs arbeiten auf unterschiedliche Art und Weise übergreifend zusammen. So haben sie in der Vergangenheit gemeinsame Publikationen veröffentlicht und Konferenzen organisiert. Zudem gibt es am ZMO Drittmittelprojekte und individuelle Forschungsprojekte, die mit ihrer Forschung das gesamte Forschungsprogramm ergänzen.

 

Individuelle Forschungsprojekte zu Translokalität

Der Begriff der „Translokalität“ steht im Mittelpunkt des aktuellen Forschungsprogramms und wurde bereits in den letzten Jahren wesentlich am ZMO ausgearbeitet. So wird Globalisierung nicht mehr allumfassend, sondern als eine Vielzahl einander überlagernder, grenzüberschreitender Zirkulations- und Ausgrenzungsprozesse aufgefasst. Der Begriff erlaubt damit eine andere Betrachtungsweise als der oft teleologisch und eurozentrisch verstandene Globalisierungsbegriff.

Aktuell arbeiten zwei Wissenschaftler*innen am ZMO zu übergreifenden Fragestellungen der Translokalität. Prof. Dr. Ulrike Freitag erforscht zur Zeit Aspekte saudischer Kulturgeschichte im Kontext von Austauschprozessen im Bereich des Roten Meers und des Indischen Ozeans.

Die Forschung von PD Stefan B. Kirmse zu Eurasian Borderlands, Past and Present beschäftigt sich mit Jugend im sowjetischen Süden und „Minderheiten“ im imperialen Raum.

Konferenz „Claiming and Making Muslim Worlds: Across and Between the Local and the Global"

Im Abschlussjahr des Forschungsprogramms „Muslimische Welten – Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen" fand diese Konferenz vom 3. bis 5. April 2019 am ZMO statt. In acht Panels zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Perspektive auf die Forschung zu überwiegend muslimischen Gesellschaften und deren regionalen Verbindungen auf. Gegenwärtig arbeitet eine kleine Gruppe von Herausgeberinnen unter Leitung von Prof. Dr. Ulrike Freitag an einem Konferenzband.

Einen ausführlichen Konferenzbericht gibt es im Orient Bulletin Nr. 36 vom Juli 2019 zu lesen.

The Long End of the First World War

Mit dem Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs hat sich die Art der Erinnerung an dieses welthistorische Ereignis verändert. Die Beiträge dieses Bandes, der unter anderem von den Forschungsfeldleiterinnen am ZMO, Katrin Bromber, Katharina Lange und Heike Liebau, herausgegeben wurde, zielen darauf, Verknüpfungen zwischen individuellen Kriegserfahrungen, Geschichtsschreibung und Erinnerung herzustellen und so den Begriff eines statischen, klar definierten "Endes" des Ersten Weltkrieges zu hinterfragen; eines Konstrukts, das hauptsächlich auf europäischen Entwicklungen beruht.