Lebenswege und Wissen

Im Forschungsfeld Lebenswege und Wissen werden Zusammenhänge von Lebenswelten und Wissenspraktiken in unterschiedlichen historischen, regionalen und politischen Konstellationen untersucht. Biographische Forschungsansätze bilden dabei nicht nur ein Fenster zum Verständnis breiter sozialer Prozesse, sondern werden genutzt, um wissensgeschichtliche Spannungen und Konflikte offenzulegen. Am Beispiel von translokalen Lebenswegen von Individuen und Gruppen, oft aus kolonialen bzw. postkolonialen Gesellschaften Asiens und Afrikas, werden so Wechselwirkungen von Subjektivität, Temporalität und sozialen Praktiken der Wissensproduktion erforscht. Welche Ressourcen nutzen und entwickeln Menschen in spezifischen historischen Situationen, um sich mit den institutionellen Herausforderungen und normativen Erwartungen ihrer Zeit und Umgebung auseinanderzusetzen? Welche Modalitäten der Wissensproduktion spielen dabei eine Rolle, und wann wird Religion zu einem wichtigen Element in diesen Prozessen? Ausgehend von der These, dass Individuen gleichzeitig Subjekte und Objekte von sozial umkämpften Praktiken der Wissensproduktion und Formen von Wissen sind, verbinden wir unsere Forschungen mit Reflexionen über unsere eigene Rolle als akademische Beobachterinnen und Beobachter.

Projekte des Forschungsfeldes